Gerhard Leeb: Aktiv gegen den Zeitgeist
Die Schütt bei Arnoldstein an der Gail ist einer der Lieblingsplätze von Gerhard Leeb. Er sammelt Bestandteile für seine künstlerische Arbeit. Natur erleben ist ihm wichtig und sich von der Natur beschenken lassen auch. „Wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich Volksschullehrer werden, um den Kindern die Augen zu öffnen, was sie da vor ihrer Haustüre haben. Denn wenn der Kärntner auf Urlaub fährt, bräuchte er eigentlich nur die Haustüre öffnen und hinaus gehen“, so Leeb.

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Meister der „Anlasskunst“
Im Dinzlschloss in Villach finden sich die verarbeiteten Sammelobjekte, die Leeb auf seinen Wanderungen durch die Natur findet. Das Treibholz wird zum Symbol für die Schlauchboote im Mittelmeer, Gerhard Leeb wird nimmer müde gesellschaftliche Missstände anzusprechen verbal ebenso, wie mit seinen Werken.

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„Ich halte mich in der bildenden Kunst eher für einen Anlasskünstler, das heißt ich brauche einen Anlass aus den Nachrichten oder aus der Politik, um aktiv zu werden." Anlässe ergeben sich für Leeb auch, wenn Menschen Hilfe benötigen." Dann mache ich nicht nur eine künstlerische Aktion, sondern ich gehe dann beispielsweise zwei Monate in die Kowatsch-Halle, um Essen für die durchreisenden Flüchtlinge auszugeben“, so Leeb.

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Gerhard Leeb
Fotografie als künstlerische Hauptader
Seine künstlerische Hauptader ist aber die Fotografie. Auch dabei spielt die Schütt oft eine Rolle. denn die Natur ist ein unerschöpfliches Motiv für den Fotografen. Mit dem richtigen Blick, langer Belichtungszeit und Experimentierfreude entstehen Bilder von denen ein zauberhafter Reiz ausgeht. Auch grafische Arbeiten finden sich in der Ausstellung, ein Augenzwinkern ist mit dabei aber kein halblustiges, denn Gerhard Leeb ist ernsthaft aber nicht todernst.

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Auch als Autor tätig
In seinem Atelierhaus in Heiligengeist schreibt er als Journalist und Kommentator für Printmedeien. Dass Villach Alpenstadt wurde und der Naturpark Dobratsch entstand, hat alles auch mit ihm zu tun. Sturheit gehört bei solchem Engagement dazu und ein klarer Standpunkt. Freigeistigkeit ist ein Luxus, den er sich leistet.

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Das Dinzlschloss in Villach
"Man kann es natürlich als Luxus sehen, Karriere macht man damit nicht. Ich bin einfach der Meinung, dass man die Dinge aussprechen soll. Es ist nicht einfach, aber ich muss sagen, ich bin nicht käuflich, meine Bilder schon. Genau diese Bilder gibt es bis zum 27. April im Villacher Dinzlschloss zu sehen.