Regierung verabschiedet Rolf Holub

Am Dienstag hat die voraussichtlich letzte Regierungssitzung in der alten Besetzung stattgefunden. Rolf Holub (Grüne) hatte seinen letzten Auftritt in der Regierung, es gab fast wehmütige Töne, Dank an die Koalitionspartner und das Bekenntnis, dass Holub fehlen werde.

ÖVP-Landesrat Christian Benger zog eine erfolgreiche Bilanz seiner Amtszeit und bedankte sich bei seinen Koalitionspartnern ÖVP und Grünen: „Es hat uns ein neuer Stil miteinander geprägt, nämlich Sachlichkeit und nicht Populismus. Ich möchte hier ein klares Danke an meine beiden Koalitionspartner sagen. Es ist gelungen, auf der einen Seite Eigenständigkeit zu wahren und auf der anderen Seite Gemeinsamkeit zu leben.“ Wie auch immer die Gespräche ausgehen, sagte er in Richtung Rolf Holub: „Lieber Rolf, du wirst mir fehlen.“ Holub darauf: „Ich weiß.“

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Das letzte Mal in dieser Besetzung: v.l. Christian Benger, ÖVP, Peter Kaiser SPÖ, Rolf Holub, Grüne

Auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) stimmte in die Danksagungen mit ein und sagte, Holub werde fehlen, aber er versprach, dass „wir das Grüne Gedankengut auch weiterhin tragen“ werden. Energie- und Mobilitätsmasterplan seien Wegmarkierungen, die Holub gesetzt habe und die man weitertragen werde.

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Holub und Beate Prettner

Fachhochschulen sollen MINT-Fächer forcieren

Insgesamt verlief die Sitzung harmonisch: Von den 22 Tagesordnungspunkten wurde lediglich einer zurückgezogen, ein weiterer wurde mit einer Gegenstimme beschlossen - der Rest wurde einstimmig abgesegnet.

Es wurden auch einige Punkte für die Zukunft behandelt. Darunter die Evaluierung einer Studie zur Situation der Fachhochschulen in Kärnten. Kaiser sagte, es zeige sich, dass die Studierendenzahlen zwar um zehn Prozent steigen, im Vergleich zu Salzburg falle der Zuwachs aber geringer aus, vor allem, was die technischen Fächer betreffe: „Hier haben wir um 3,1 Prozent zugelegt, Salzburg aber fast das Zehnfache.“ Das seien Ansätze für die nächste Leistungsvereinbarung zu sehen, dass die Konzentration auf die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Anm.) besonders zur berücksichtigen sein werde.

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Geld für radonbelastete Häuser

Holub sicherte noch eine halbe Mio. Euro Fördergelder für den Austausch von Heizkesseln. Außerdem werde Geld für die Sanierung von Häusern zur Verfügung gestellt, in denen sich Radon ansammelte. Holub gab eine Studie in Auftrag, in rund 2.000 Häusern wurden Messungen durchgeführt. Das Edelgas steht im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Holub sagte, 208 Häuser hätten in den Räumen mehr als 400 Becquerel pro Quadratmeter Strahlung. Diese habe man informiert, sie bekommen Geld für die Sanierung.

Zwei Millionen für Frauenhäuser

Beschlossen wurde am Dienstag auch ein Jahresbudget von zwei Millionen Euro für die Kärntner Frauenhäuser. Damit können 79 Voll- und Teilzeitkräfte beschäftigt werden. In den Frauenhäusern können Frauen, die Gewalt in der Familie ausgesetzt sind, mit ihren Kindern Schutz und Hilfe suchen. Insgesamt gibt es vier Einrichtungen in Klagenfurt, Spittal, Villach und Wolfsberg, 80 Plätze stehen für Betroffene zur Verfügung.