Fabrik bei Großbrand schwer beschädigt

Ein Großbrand hat Dienstagnacht Teile der Schleifmittelfabrik 3M in Villach-Seebach zerstört. Das Gebäude stand in Vollbrand, mehr als 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Ein Feuerwehrmann wurde verletzt.

Die Firma 3M stellt in Villach Schleifmittel her. Gegen 3.40 Uhr wurde in der Fabrik Alarm ausgelöst. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte gab es starken Rauch, es brannte in der Produktionshalle im Bereich eines Kamins. Aufgrund einer „Durchzündung“ fing nach der Halle auch das komplette Dach des Gebäudes Feuer, rund 80 Mitarbeiter der Nachtschicht, die im Werk tätig waren, konnten das Gebäude gerade noch rechtzeitig verlassen.

Rund ein Drittel der Werksfläche zerstört

Zum Schadensausmaß gibt es von der Werksleitung noch keine Informationen. Die riesige Produktionshalle wurde eingeäschert, das dreistöckige Bürogebäude konnte gerettet werden. Am Standort Villach sind rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die zunächst bis Donnerstag auf bezahlten Urlaub geschickt wurden. Derzeit ist eine internationale Firmanabordnung des Konzerns nach Villach unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Stundenlanger Großeinsatz für Feuerwehren

Es mussten Feuerwehren aus dem Bereich Villach und Umgebung beigezogen werden, weitere Drehleitern wurden aus St. Veit und Spittal nachgeordert. Der Brand wurde am Vormittag unter Kontrolle gebracht, die Nachlöscharbeiten werden noch Stunden dauern. Rund 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz, ein Feuerwehrmann wurde verletzt.

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Schwenk über die Firma

Die Rauchsäule war in der ganzen Stadt zu sehen.

50 Einsatzkräfte der Hauptwache sowie zwei örtliche Feuerwehren waren am Nachmittag noch für die Brandwache vor Ort, auch sind noch immer Glutnester in der Produktionshalle zu löschen. „Brand aus“ könne erst gegeben werden, wenn alle Feuerwehrleute wieder eingerückt sind, sagte Harald Geissler von der Hauptfeuerwache Villach. Das werde wohl erst Mittwochfrüh der Fall sein.

Straßen um Gelände gesperrt

Das Werk liegt in der Gewerbezone von Villach direkt gegenüber der Drau, das Löschwasser war daher kein Problem. Unmittelbar daneben befindet sich das Lagerhaus mit einer Tankstelle und ein KELAG-Gebäude. Die Straßen um den Brandort bleiben weiterhin gesperrt, man muss großräumig ausweichen.

3M Brand Villach Schleifmittel

Feuerwehr Arnoldstein

Fenstern mussten geschlossen werden

Der Rauch zog zeitweise bis nach Velden. Auch wenn aktuell keine Gefährdung durch Rauchgase besteht, empfiehlt das Bezirksfeuerwehrkommando der Bevölkerung, die Fenster zu schließen, sollte Brandgeruch wahrgenommen werden. Laut Bezirkshauptmann Bernd Riepan befinden sich keine gefährlichen Chemiestoffe im Rauch. Dennoch war der Einsatz für die Feuerwehrleute gefährlich, nur mit schwerem Atemschutz war er zu bewältigen.

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Inferno in Villach

3M stellt in Villach Schleifmittel her, berichtet Arnulf Prasch.

Polizei ermittelt Brandursache

Derzeit geht man davon aus, dass das Feuer in einem „Ofenhaus“ ausbrach, das Landeskriminalamt nahm die Ermittlungen auf. "Die Polizei wird im nächsten Schritt feststellen müssen, welche Gebäudeabschnitte zu nutzen sind“, so Michael Hartl, Produktionsleiter und gewerberechtlicher Geschäftsführer laut Aussendung der Stadt Villach.

Die Villacher Fabrik ist Teil einer amerikanischen Firma, in Kärnten werden Trennscheiben und keramische Schleifscheiben für den weltweiten Einsatz in der Automobil-, Bau- und Stahlindustrie produziert. 15 Millionen Euro wurden in den letzten drei Jahren hier investiert, um auf dem Gebiet ein Alleinstellungsmerkmal im Konzern zu haben. Die Frage ist nun, wie es mit der Fabrik weitergeht, ein Wiederaufbau dürfte Millionen kosten.