Gratulation für Gold unerwünscht

Es klingt im ersten Moment nach einem verspäteten Faschingsscherz, scheint aber sehr ernst: Die Kärnten Werbung darf Matthias Mayer auf facebook nicht zu Olympia-Gold gratulieren - das gefährdet laut ÖSV dessen Teilnahme.

Zur Vorgeschichte: Die Kärnten Werbung gratulierte auf ihrer Facebookseite mit fast 100.000 Fans dem Kärntner Ausnahmesportler Matthias Mayer namentlich zu Olympia-Gold im Super-G. Rasch wurde diese jedoch vom Österreichischen Skiverband schriftlich aufgefordert, das Posting zu löschen. Man würde die Teilnahme der ÖSV-Athleten gefährden. Die Kärnten Werbung reagiert kritisch mit einem neuen Posting, das nun für heftige Diskussionen sorgt.

...herzliche Gratulation, M.M."

Facebook Posting der Kärnten Werbung

Kärnten Werbung

Wer verbietet das Gratulieren?

Wer verbietet das Gratulieren? lautet die häufigste Frage in den Kommentaren. Bei der Kärnten Werbung heißt es von Geschäftsführer Christian Kresse, er wolle in der Causa kein Öl ins Feuer gießen. Nur so viel: Man habe schriftlich die Aufforderung erhalten, das Posting zu löschen. Dem ORF Kärnten liegt das E-Mail des ÖSV vor, in dem eine Mitarbeiterin folgendes schreibt:

„Auf Ihrer Facebook-Seite darf während der aktuell stattfindenden Olympischen Spiele keine Werbung/kein Posting in Verbindung mit unseren Athleten gemacht werden. Das heißt: während des Zeitraums 1. Februar bis 28. Februar 2018, dürfen die teilnehmenden Sportler sowie das gesamte ÖSV-Team weder namentlich noch bildlich entsprechend den offiziellen Regeln genannt werden (auch nicht bei Glückwunsch- oder Gratulations-Postings). Um die Teilnahme unserer Athleten in keinster Weise zu gefährden, würde ich Sie daher bitten dieses Posting so rasch wie möglich zu entfernen und ebenfalls keine weiteren Postings im genannten Zeitraum vorzunehmen“. (Auszug).

ÖSV bestätigt Verbot

Auf telefonische Nachfrage bei der Pressestelle des Österreichischen Skiverbands wird uns der Inhalt des E-Mail noch einmal bestätigt. Weder einem Sponsor, noch einer Werbeseite des Heimatlandes oder eines Tourismusverbands sei es gestattet, in sozialen Medien mit Fotos oder Botschaften zu gratulieren. Das würde die Teilnahme der Athlethen gefähren oder eine saftige Geldstrafe zur Folge haben. Für weitere Fragen sei das Österreichische Olympische Komitee zuständig. Der zuständige Pressesprecher war für den ORF Kärnten vorerst nicht erreichbar.