Regierung entscheidet über Schicksal der Otter

Die Kärntner Regierung könnte schon am Mittwoch darüber entscheiden, ob Fischotter künftig bejagt werden dürfen. Die Tiere sollen Flüsse und Teiche leer fressen. Monatelang wurde der genaue Bestand ermittelt, nun liegt das Ergebnis vor.

Noch hält man sich in den zuständigen Abteilungen des Landes über die Ergebnisse der Fischotterzählung bedeckt. Erst am Freitag will man mit den Zahlen an die Öffentlichkeit gehen und auch die Fischereirevierinhaber informieren, heißt es von der Projektleitung. Ein erster Zwischenbericht im Oktober zeigte bereits, dass sich der Bestand der Tiere in den vergangenen drei Jahren nahezu verdoppelte - mehr dazu in Fischotterzählung ergibt 300 ansässige Tiere.

Fischotter

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Immer mehr Schadensmeldungen

Aktuell müsse man mit rund 300 Fischottern rechnen, die in den heimischen Gewässern leben und zunehmenden Schaden anrichten. Die heimische Fischerei spricht von einer Bedrohung der Fischbestände. In der Abteilung für Land- und Forstwirtschaft des Landes häufen sich die Schadensmeldungen, auch von Teichbesitzern. Fischereiberechtigte drohen dem Land bereits mit Schadenersatzforderungen.

Kotprobe Fischotter

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Für die Bestandserhebung wurden Kotproben gesammelt

Verkürzung der Schonzeit?

Noch ist der Fischotter in Kärnten streng geschützt. Mit der genetischen Untersuchung des Bestandes sollte nun festgestellt werden, ob ihre Population bereits so stabil ist, dass einzelne Tiere in Ausnahmefällen entnommen werden dürfen. Darüber muss letztlich die Politik entscheiden. Aus dem Büro des zuständigen Jagdreferenten Gernot Darmann (FPÖ) war bereits zu vernehmen, dass es laut Studie bereits so viele Tiere gebe, dass eine Bejagung in Einzelfällen möglich sei, ohne den Bestand zu gefährden.

Die FPÖ wird daher in der Regierungssitzung am Mittwoch einen Entwurf zu einer Verordnung einbringen, die eine Aufhebung und Verkürzung der Schonzeit für den Fischotter vorsieht. Die Verordnung soll vorerst auf zwei Jahre befristet sein. Naturschutzreferent Rolf Holub (Grüne) kündigte an, gegen die Verordnung vorzugehen, und plant, einen Abänderungsantrag einzureichen.