Musikuniversität nimmt konkrete Formen an

Die Pläne für eine zweite Kärntner Universität nehmen immer konkretere Formen an. Das Landeskonservatorium soll zur Gustav-Mahler-Privatuni werden. Musikstudenten sollen einen akademischen Abschluss machen können, Start könnte im Oktober 2019 sein.

Dreieinhalb Monate lang arbeitete ein Team aus Musikexperten an dem 482 Seiten starken Einreichdossier. Es ist die Grundlage für die Umbildung des Konservatoriums zur Privatuniversität, die von der Bundesagentur „Akkreditierung Austria“ genehmigt werden muss. Sollte die Bewerbung Erfolg haben, bliebe gerade noch genug Zeit für den Studienbeginn im Oktober 2019. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte dazu, er gehe von einem erfolgreichen Akkreditierungsprozess aus. Dann könnte man im Wintersemester 2019/20 starten.

Durch die hohe Qualität werde man die Studierenden in den universitären Bereich überführen können und somit bereits 2020 die ersten Graduierungen feiern können, so Kaiser. Man will auch Studenten aus anderen Bundesländern und Staaten nach Kärnten holen.

400 Euro pro Semester

Träger der Musikuni wird das Land Kärnten sein, wobei der Zusatz „privat“ die Einhebung von Studiengebühren beinhaltet. Etwa 400 Euro pro Semester wird jeder Student für die Ausbildung bezahlen müssen, das sind etwa 30 Prozent mehr als bisher. Zu den jährlich etwa acht Millionen Euro, die das Land in das Konservatorium investiert, kommt ein finanzieller Mehraufwand von maximal 600.000 Euro oder plus 6,5 Prozent in den ersten beiden Jahren.

Bessere berufliche Chancen

Vier Studiengänge sind geplant, darunter Instrumental- und Gesangspädagogik, musikalische Aufführungskunst sowie ein Universitätslehrgang für Chor- und Vokalensemble. Mit dem akademischen Grad steigen auch die Berufschancen, so Konse-Rektor Roland Streiner. Man bilde Musikpädagogen aus, Fachleute für Musikaufnahme, Dokumentation Musikredaktion und Leitung von Musikbetrieben, für Musikjournalismus aber auch für künstlerisches Selbstmanagement und Kulturmanagement, so Streiner.

Personal wird aufgestockt

Für die Musikausbildung von Kindern und Jugendliche werde es an der Uni ein Begabungszentrum geben. 75 Landesbedienstete - darunter 63 Lehrer und zwölf Verwaltungsbedienstete - werden in den Universitätsbetrieb übernommen. Weil zukünftig auch der Forschungsbereich abgedeckt werden muss, wird der Personalstand auf bis zu 84 Vollzeitäquivalente aufgestockt. Auch Forschungs-Kooperationen sind geplant.

Nach einem bereits einstimmig erfolgten Grundsatzbeschluss für das Projekt in der Regierung, soll auch der Name „Gustav Mahler Privatuniversität für Musik“ in der Sitzung der Kärntner Landesregierung aus der Taufe gehoben werden.

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