Iss und lächle: Essen für alle Lebenslagen

Magdalena Srienc beschäftigt sich mit Traditioneller Chinesischer Medizin und hat viele Tipps parat. Manche Tees kühlen und sind in Erkältungszeiten daher nicht angeraten. Statt rohem Müsli sollte man Haferflocken kochen, um den Körper mit Energie zu versorgen.

Ein wichtiges Thema der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die richtige Ernährung während der kalten Jahreszeit. Für TCM-Köchin und Ernährungsberaterin Maria Magdalena Srienc ist klar, eine gute Verdauung braucht Wärme: „Wenn man das Richtige isst, kann man lächeln, weil man keine Angst haben muss, dass es danach zwickt. Die ganzen Alltagsbeschwerden kann man ausblenden.“

Lebensmittel machen kalt, heiß oder frisch

In der TCM steht die innere Beschaffenheit eines Menschen im Mittelpunkt, so Srienc: „Wir unterscheiden verschiedene Konstitutionstypen. Es gibt die Hitzekonstitution oder die Kältekonstitution. Lebensmittel haben nicht nur eine Wirkung, sondern auch eine verschiedene Thermik von kalt, erfrischend, neutral, wärmend bis heiß.“

Lebensmittel Tee TCM Traditionelle Chinesische Medizin

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Gekochtes Porridge ist laut TCM in der Früh ideal

Haferflocken stärken Lunge und Immunsystem

Beim Frühstück sollte man zum Beispiel einiges beachten. Das beliebte Müsli mit Milch bekomme den meisten Menschen gar nicht, so die Expertin: „Weil die Milch zu befeuchtend wirkt, eher Erkältungskrankheiten und verschleimte Nasen fördert. Müsli im rohen Zustand ist auch eher unverdaulich. Wir haben leider nicht den Verdauungstrakt, den wir uns wünschen.“

Wenn man aber Haferflocken erwärme, mit ein bisschen Wasser und Reismilch köcheln lasse und dazu Trockenfrüchte, gedünstete Äpfel und Birnen und Mandelmus oder Ahornsirup gebe, erhalte man eine wärmende und bekömmliche Mahlzeit: „Haferflocken sind im Winter das beste Getreide, um die Lunge und das Immunsystem zu stärken.“

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In arabischen Ländern kühlen sich die Menschen mit heißem Pfefferminztee. Fenchel, Anis oder Kardamom wärmen allerdings

Unser Körper liebt gekochte Lebensmittel

Eine warme Mahlzeit sei besser als eine kalte, so Srienc. Der Körper wolle kein Sandwich oder schnelle Küche, sondern gekochte, warme Speisen. Sie seien bekömmlicher und der Körper könne mehr Energie und Vitamine herausziehen: „Wenn man eine Karotte im Labor untersucht, ist sie super gesund, aber wenn man sie roh isst, sind am nächsten Tag in der Toilette noch Teile davon zu sehen. Wir können sie nicht ganz verdauen.“ Und das, obwohl der Körper sich mit der verdauung abmühe. Eine gedünstete Karotte sei allemal besser.

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Frischen Ingwer aufschneiden und mit heißem Wasser übergießen, den Tag über verteilt trinken - das wärmt.

In der Früh dürfe man Kalorien zu sich nehmen, der ganze Verdauungstrakt habe höchste Energie. Kohlenhydrate sollte man abends nicht mehr essen, so Srienc. Da sollte man dann eher zu Fisch oder Fleisch greifen.

Kamille, Zitrone und Pfefferminze kühlen

Bei Tee sei im Winter Vorsicht geboten: „Die meisten Teesorten wirken kühlend auf den Körper, das will man ja gar nicht. Kamille und Pfefferminze wirken extrem kalt, damit kühlen sich die Araber in der Hitze ab. Wir sollten mehr auf Fencheltee, Kardamom, Ingwer oder Anistee setzen.“ Man könne auch Datteln oder Gojibeeren in einen Krug geben und mit heißem Wasser aufgießen, das wärme und nähre Blut und Körpersäfte.

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Heiße Zitrone sollte man nur bei Fieber zu sich nehmen, da sie kühlt. Bei einer normalen Erkältung wirkt sie laut TCM kontraproduktiv

Tierische Lebensmittel bei Krankheit meiden

Wenn man schon im Herbst mit dem „warm Essen“ anfange, stärke man das Immunsystem schon für die Erkältungszeit. Man sollte nicht zuviel Salate oder Joghurt essen. Wenn man schon erkältet sei, solle man Wasser mit Ingwer, Zimt, Wacholder kochen, damit man schwitze. Habe man schon Fieber, könne man den Körper mit Orangen und Vitamin C „abkühlen“.

Während einer Grippe rät die Expertin zum leichten Essen: Höchstens Gemüsesuppe, leichtes Gemüse, nichts, was den Körper überfordere - denn er kämpfe ohnehin schon gegen die Krankheit. Man sollte keine tierischen Lebensmittel und kein Joghurt essen, so Srienc. Milchprodukte und Joghurt produzieren Schleim, damit ziehe man Erkältungen in die Länge.