Bundesländer überprüfen ihre Klimaziele

Am Freitag tagen die Klimaschutzreferenten der Bundesländer in Kärnten. Diskutiert wird, wie die Klimaziele erreicht werden können. In Kärnten gibt es vor allem Nachholbedarf beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

Schwere Stürme, Hochwasser, Wetterextreme – der Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, sagte am Dienstag Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne): „Wenn Kärnten nicht weiterhin in den Klimaschutz investiert, sind in Kärnten bis Ende des Jahrhunderts Temperaturzunahmen um mehr als 4 Grad zu erwarten.“ Um die Klimaerwärmung zu reduzieren, sind beim Abkommen von Paris Klimaschutzziele vereinbart worden. Bei der Tagung der Klimaschutzreferenten in Klagenfurt geht es um eine Standortbestimmung der Bundesländer und Strategien für die Zukunft.

Klimaziele noch nicht erreicht

Kärnten habe diesbezüglich schon viel geschafft, sagte Holub. Trotzdem sei man von der Erreichung der Klimazielen noch einiges entfernt: „In Österreich werden jährlich fünf Mal mehr Autos gekauft, als Kinder geboren. In Kärnten werden im Vergleich zur Geburtenzahl jährlich sogar neun Mal so viele Autos angemeldet.“

Im Ländervergleich liege Kärnten bei der Erreichung der Klimaziele etwa im Mittelfeld, sagte der Klimaschutzkoordinator der Landesregierung, Markus Kottek. Klimapunkte habe Kärnten durch thermische Sanierungen und Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden gesammelt. Auch in der Abfallwirtschaft sei Kärnten „Musterschüler“.

Treibhausgasemissionen um 18 Prozent gesunken

Von 2005 bis 2015 seien Kärntens Treibhausgasemissionen um 18 Prozent gesunken. Mit den bestehenden Klimaschutzmaßnahmen werde Kärnten aus heutiger Sicht bis zum Jahr 2050 eine weitere Reduktion von über einer Million Tonne CO2-Äquivalenten erreichen.

Nachholbedarf beim öffentlichen Verkehr

Handlungsbedarf habe Kärnten aber beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs, sagte der Klimaschutzkoordinator. Pendeln könne in Kärnten bei großen Distanzen zum Arbeitsplatz bis zu 12.000 Euro pro Jahr kosten, so Holub. Bis zu 90 Prozent könne man sich ersparen, wenn man vom Auto auf Zug und Bus umsteige. Außerdem plädiert Holub für den Umstieg auf Elektroautos.