Psychiatrie schließt Station wegen Ärztemangels

Die Psychiatrie im Klinikum Klagenfurt hat die Station für Rehabilitation wegen Fachärztemangels geschlossen. Aus der Landesregierung hieß es, die Schließung sei vorübergehend.

In einer Aussendung machte Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten) am Dienstag auf die Schließung aufmerksam. Er habe die zuständige Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) schon im Dezember mit der Frage konfrontiert, warum diese Station für psychiatrische Rehabilitation der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum Klagenfurt geschlossen wird, habe aber keine Antwort bekommen. Nun zeige sich, „dass diese wichtige Station stillgelegt wurde“, sagte Köfer: „Ich fordere öffentlich Aufklärung darüber, was hinter dieser Schließung steckt und was das für die Patienten bedeutet.“ Kritik gab es auch von der FPÖ. Klubobmann Christian Leyroutz forderte Gesundheitsreferentin Prettner und das KABEG-Management auf, die Öffentlichkeit aufzuklären und „für die Aufrechterhaltung der Station zu sorgen“.

Prettner: Bewerber schwer zu finden

Von der zuständigen Referentin, Beate Prettner, hieß es am Dienstag, die Station werde vorübergehend, zumindest aber bis 1. März geschlossen. Nach der Ausschreibung der offenen Posten hätten sich zwar Mediziner beworben, dann aber wieder abgesagt, heißt es. Prettner: „Die KABEG hat sich schon seit über einem Jahr bemüht, die Stellen nach zu besetzen. Von politischer Seite haben wir vom Land zusätzliche Ausbildungsstellen im psychiatrischen und im kinderpsychiatrischen Bereich genehmigt. Es ist aber sehr schwer, Bewerber zu finden.“

In der Station stehen 18 Betten zur Verfügung für Patienten, die langfristig betreut werden und auf den Alltag wieder vorbereitet werden. Damit die Akutversorgung gewährleistet ist, kann diese Station vorerst nicht betreut werden. „Die psychiatrische Abteilung besteht ja insgesamt aus zehn Stationen und man benötigt dementsprechend Personalressourcen, um diese Stationen gut versorgen zu können. Und da hat man eben diesen Bereich, der für die langfristige Therapie vorgesehen ist, vorerst ausgespart, vor allem, um die anderen Bereiche gut besetzen zu können.“

Leichterer Zugang zu Medizinstudium gefordert

Seit mehr als einem Jahr werden bereits Fachärzte im psychiatrischen Bereich gesucht, aber das sei schwierig, sagte Prettner. Sie forderte einmal mehr, dass der Zugang für ein Medizinstudium erleichtert werde, um dem Fachärztemangel, den es auch schon bei den Allgemeinmedizinern gebe, entgegenzusteuern.