Cobra nimmt IS-Sympathisanten fest

Ein nicht rechtskräftig verurteilter 23-Jähriger, der sich dem IS anschließen wollte, ist am Mittwoch bei einem Cobra-Einsatz in Klagenfurt verhaftet worden. Nach dem Prozess wurde er auf freien Fuß gesetzt, es bestehe laut Staatsanwaltschaft Fluchtgefahr.

Der 23 Jahre alte Klagenfurter mit bosnischen Wurzeln hatte im Internet gewaltverherrlichende Videos des IS geteilt und war 2015 in die Türkei gereist - offenbar in der Absicht, als IS-Kämpfer nach Syrien zu gelangen. Dort wollte er Kontakte zu Mitgliedern des Islamischen Staates knüpfen, um sich zum Kämpfer ausbilden zu lassen. Er wurde deshalb am Landesgericht Klagenfurt zu zwei Jahren Haft verurteilt - mehr dazu in Zwei Jahre Haft in IS-Terrorprozess.

Warum der 23-Jährige nicht sofort nach dem Urteil verhaftet wurde, scheint aus heutiger Sicht unverständlich. Er konnte den Gerichtssaal vergangene Woche noch als freier Mann verlassen. In der Zwischenzeit scheint die Staatsanwaltschaft ihre Meinung geändert zu haben. Sie kam zu dem Schluss, dass akute Fluchtgefahr bestehe.

Sprecher: Keine sozialen Bindungen in Österreich

Vom Mediensprecher des Klagenfurter Landesgerichts hieß es dazu am Mittwoch, der 23-Jährige bosnischer Herkunft habe keine ausreichenden sozialen Bindungen in Österreich. Der zuständige Richter, Michael Schoffnegger, habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verhaftung zugestimmt. Das Einsatzkommando Cobra kam dem nach und verhaftete den HTL-Absolventen, offenbar auf offener Straße. Mehr war dazu am Mittwoch nicht zu erfahren.

Das Urteil wurde dem 23-Jährigen schon drei Tage nach dem Prozess schriftlich zugestellt. Sowohl die Staatsanwaltschaft, als auch die Verteidigung legten dagegen Berufung ein. Beide Seiten waren mit dem Strafmaß - zwei Jahre für die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung - nicht einverstanden. Wie es für den Mann weitergeht wird der 23-Jährige nun vom Gefängnis aus weiterverfolgen.