Italien stoppt Nassfeld-Ausbau

Der Jahre diskutierte Ausbau des Skigebietes Nassfeld scheint in weiter Ferne. Auf italienischer Seite wird es keinen Ausbau geben, hieß es am Dienstag aus Italien. Nun will man versuchen, ein kleineres Seilbahnprojekt umzusetzen.

Seit Jahren wird über ein Seilbahnprojekt auf das Nassfeld von italienischer Seite aus diskutiert. Rund 80 Millionen sollte das Projekt kosten, 70 Prozent der Finanzierung sollte von der öffentlichen Hand kommen. Die Region Friaul-Julisch Venetien sollte rund 49 Millionen Euro übernehmen, Kärnten sechs, der Rest sollte von Investoren kommen. Erst vor sechs Tagen stellte die italienische Regionalregierung ein Ultimatum an Seilbahnhersteller Doppelmayr, binnen zehn Tagen wolle man eine Finanzierungsgarantie – mehr dazu in Italien stellt Nassfeld-Investor Ultimatum.

Am Dienstag kam nun das Aus für das Projekt. Es werde keinen Ausbau des Nassfeldes auf italienischer Seite geben, teilte die zuständige Landesrätin Maria Grazia Santoro in einer Aussendung mitgeteilt. Vom Seilbahnhersteller Doppelmayer habe es keine Finanzierungsgarantie gegeben. Santoro sagte, das Projekt würde nun für die öffentliche Hand mehr kosten, dieses Risiko wolle man nicht eingehen. Schließlich müssten auch andere Projekte in der Region umgesetzt werden.

Rauscher: „Unverständliche Entscheidung“

„Unverständlich“, so kommentierte Max Rauscher, Aufsichtsrat der Nassfeld-Bergbahnen, am Dienstagnachmittag gegenüber dem ORF Kärnten die Entscheidung in Italien. Die Firma Doppelmayer habe schließlich versichert, dass sie das Projekt vorantreibe. Nun werde man versuchen mit der Gemeinde Pontebba ein kleineres Seilbahnprojekt umzusetzen, ein geeignetes, gewidmetes Grundstück in Italien sei vorhanden. Die vom Land reservierten sechs Millionen Euro könnten für dieses kleinere Projekt allerdings nicht verwendet werden, es müsste also ein Investor gefunden werden. Und vielleicht, so Rauscher, gebe es irgendwann doch noch eine Chance für das Großprojekt.

Von der FPÖ hieß es in einer Reaktion, die Entscheidung sei „ein Armutszeichen für die Qualität der bilateralen Beziehungen Kärntens zur Provinzregierung in Udine.“

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