40 Jahre Steurer-Karikaturen
Die Liste der von Wilfried Steurer karikierten Menschen ist lang. Es sind hunderte Karikaturen, die der gebürtige Ferndorfer malte und zeichnete. In seinem Atelier in Klagenfurt-Viktring kommen dem zweifachen Familienvater die Ideen.
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Schon immer gerne gezeichnet
Wilfried Steurer sagt, er habe schon als Kind gerne gezeichnet und vor allem portraitiert: „Das Portrait war aber nicht das allein Seligmachende. Ich habe mir gedacht, es muss doch mehr geben, als das Portrait. Da habe ich dann Arbeiten von französischen Karikaturisten gesehen und mir gedacht, das ist es. Seit dem Zeitpunkt habe ich mich dann nur noch der Karikatur gewidmet. Das ist bis heute meine Leidenschaft.“
Der gelernte Schriftsetzer besuchte nach seiner Lehre die Grazer Ortweinschule, eine HTL für Malerei, Grafik und Design. Es gebe wenige „Auserkorene“, die den Sprung zur Karikatur schaffen, so Steurer. Es sei ein echter Sprung vom Portrait zur Karikatur, es sei ähnlich wie in der Musik von der Klassik zum Jazz. „Beim Zeichnen ist es genau so. Portraitieren kann bald einmal jemand, aber zur Karikatur finden nur wenige.“
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Recherche steht am Anfang
Im Jahr 1980 gelang dem Kärntner dann der Durchbruch mit einer Titelseite: „Ich hab den Kreisky gezeichnet, wir sind nach Wien gefahren und es hat sich ergeben, dass die gerade einen Bericht über Kreisky gebracht haben und die Zeichnung als Titelseite erschienen ist.“ Das wäre für ihn fast wie ein Ritterschlag gewesen, denn dann müsse seine Arbeit gut sein, so der Karikaturist.
Bevor Steurer jemanden karikiert, recherchiert er, sammelt Informationen und wertet Fotos aus: „Das Karikieren beginnt, indem man analysiert. Was ist das Typische, kleine Ohren, große Ohren, kleine Nase, große Nase, Asymmetrien im Gesicht. Das muss man erkennen und das sei der Weg.“ Vor 30 Jahren brachte Wilfried Steurer seinen ersten Karikaturen-Kalender heraus. Auch heuer gibt es wieder einen neuen.