Kärnten plant eigenes Glyphosat-Verbot

Das Land Kärnten prüft ein eigenes Glyphosat-Verbot. ÖVP, Grüne und SPÖ wollen einer solchen Verordnung zustimmen. Das kündigten die Parteienvertreter am Donnerstag an. Greenpeace: „Das wäre vorbildhaft.“

„Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Glyphosat für Kärnten verbieten zu können. Die Agrarabteilung formuliert eine entsprechende Verordnung im Rahmen des Pflanzenschutzmittelgesetzes“, sagte am Donnerstag Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP). Sobald die Verordnung fertig sei, werde er sie unterschreiben und dringlich in die nächste Regierungssitzung einbringen, so Benger. Er, Benger, erwarte, dass auch Rolf Holub von den Grünen für den gesamten nicht agrarischen Bereich diese Verordnung unterschreiben werde, da es zur Verwendung von Glyphosat Übereinstimmung gibt.

Benger kann die Verordnung für ein mögliches Verbot von Glyphosat nur für die Landwirtschaft formulieren. Holub müsse laut Benger für sämtliche anderen Bereiche, die 85 Prozent der Glyphosat-Menge in Kärnten anwenden, mit unterschreiben.

Holub will Verordnung mit unterschreiben

Holub begrüßte ein kärntenweites Glyphosat-Verbot. „Es freut mich doch sehr, dass nach jahrelangen Bemühungen der Grünen vor allem die ÖVP und die Landwirtschaftskammer zu dem Schluss gekommen sind, den Einsatz von Glyphosat zu verbieten. Die Zeit der tauben Ohren in dieser wichtigen Causa scheint zu Ende zu sein“, so Holub. Er werde die rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen.

Auch die SPÖ Kärnten forderte am Donnerstag ein landesweites Verbot des Unkrautvernichtungsmittels. Ebenso die Umweltschutzorganisation Greenpeace. „Kärnten könnte das erste Bundesland werden, dass 100 Prozent glyphosatfrei ist. Das wäre vorbildhaft. Jetzt gilt es, den Vorschlag rasch und noch vor den Landtagswahlen im März umzusetzen“, sagte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich. Damit wäre Kärnten die erste Region in der gesamten Europäischen Union, die Glyphosat vollkommen von seinen Feldern, aus seinen Gärten und von seinen Spielplätzen verbannt.

Die FPÖ werde das Glyphosat-Verbot unterstützen, sagte am Donnerstag FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz. Denn „schließlich habe es von uns bereits Initiativen im Kärntner Landtag gegeben“, so Leyroutz in einer Presseaussendung. Den Sinneswandel führe die FPÖ auf die kommende Landtagswahl zurück.

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