Berglandmilch verbietet Glyphosat

Die zweite große Molkerei in Kärnten, Berglandmilch, hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass ihre Milchbauern kein Glyphosat mehr verwenden dürften. Die Oberkärntner Molkerei Kärntner Milch will bis nächste Woche eine diesbezügliche Entscheidung fällen.

Die zweite große Molkerei in Kärnten, die Berglandmilch, unterstützt ein EU-weites Verbot, teilte sie am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Milchbauern, die für sie arbeiten, wrüden kein Glyphosat mehr verwenden.

Generell würden in der Kärntner Landwirtschaft nur zehn bis 15 Prozent des Gesamtverbrauchs an Glyphosat verwendet, sagte am Dienstag Pflanzenschutzexperte Markus Tschischej von der Landwirtschaftskammer. Die Aufbringung in Ackerkulturen sei generell verboten, nur außerhalb der Pflanzzeit sei es erlaubt, so Tschischej. Er bezweifelt daher, ob ein Verbot zielführend sei.

Kärntner Milch macht Bestandsaufnahme

Die Kärntner Milch mit Sitz in Spittal an der Drau erhebt derzeit, wie viele ihrer rund 1.250 Milchbauern das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat verwenden. Die EU hat ja den Einsatz des Mittels verlängert Helmut Petschar, Geschäftsführer der Kärntner Milch schätzt, dass nur wenige der Milchbauern, die die Molkerei beliefern, Glyphosat einsetzen.

In der Biomilch, die bereits ein Viertel der Produktion ausmacht, sei Glyphosat ohnehin verboten, so Petschar. Dieses Verbot könnte bald für alle gelten, so Petschar. Die Glyphosat-Entscheidung soll in der kommenden Woche in einer Vorstandssitzung fallen.

ÖBB überlegen Glyphosat-Ausstieg

Auch die ÖBB überlegen einen Glyphosat-Ausstieg. 9,5 Tonnen des Unkrautvernichtungsmittels werden jährlich versprüht, um die Gleisanlagen von Unkrautbewuchs freizuhalten. Dies passiere aus Sicherheitsgründen, so ÖBB-Sprecher Christian Posch. Die Menge, die die ÖBB einsetzen, entspreche 2,8 Prozent des Gesamtverbrauches in Österreich.

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