Ex-Grünen Sprecherin präsentiert Liste FAIR

Die Grünen in Kärnten bekommen aus den eigenen Reihen Konkurrenz bei der Landtagswahl. Die ehemalige grüne Landessprecherin Marion Mitsche hat am Montag ihre Liste FAIR präsentiert, mit der sie am 4. März zur Wahl antreten will.

Bei der derzeit noch überparteilosen Plattform (FAIR steht für „Für Alle Interessierten Reformer“, Anm.) dabei sind auch Wolfgang Leitner und der Klagenfurter Gemeinderat Thomas Winter-Holzinger. Erst Montagfrüh legte Marion Mitsche ihre Mitgliedschaft bei den Kärntner Grünen per E-Mail zurück. Auf ein Gespräch seitens der Partei oder auf eine Einladung wieder mitzuarbeiten, habe sie lange gewartet, sagte sie: „Ich habe es einerseits durch die Medien ausrichten lassen, aber auch durch grüne Mitglieder, dass ich gesprächsbereit bin.“

Mitsche war ja nach der Landesversammlung der Grünen im Juli zurückgetreten. Sie wurde für die Landtagswahl auf den chancenlosen neunten Platz gereiht, außerdem gab es Kritik, dass auch Asylwerber über die Liste für die Nationalratswahl abgestimmt hätten - mehr dazu in Grüne Landessprecherin zurückgetreten.

Marion Mitsche Grüne FAIR

ORF

Ziel ist Antritt bei Landtagswahl

Doch jetzt wird nur noch in die Zukunft geblickt, wichtig ist hier vor allem die Kärntner Landtagswahl am 4. März. Um antreten zu können, braucht die Liste FAIR in allen vier Wahlkreisen je 100 Unterstützungserklärungen von Wahlberechtigten oder mindestens drei Landtagsabgeordnete, die für sie unterschreiben. Mitsche will beides erreichen: „Wir wollen einerseits die Unterstützungserklärungen sammeln, die wir für Kärnten brauchen, das sind 400 Stück. Aber auch aktive Landtagsabgeordnete sind auf uns zugekommen.“

Zusammenarbeit mit Liste Pilz möglich

In den kommenden Monaten müsse man nun intensiv unter die Menschen bringen, wofür die Liste FAIR stehe, das sei vor allem eine Kontrollfunktion. Aber auch die Themen Wirtschaft und Umweltschutz wolle man stark besetzen. Ob es eine Zusammenarbeit mit der Liste von Peter Pilz geben wird, steht noch nicht fest, sollte aber noch im November entschieden werden.

Die jüngsten Entwicklungen rund um den Vorwurf der sexuellen Belästigung würden bei dieser Entscheidung aber eine geringere Rolle spielen, so Mitsche: „Die Liste besteht auch aus anderen Abgeordneten, die Experten in unterschiedlichen Bereichen sind. Sie sind aufgrund ihrer Expertise gewählt worden.“ Was die weiteren Entwicklungen von Peter Pilz angehe, müsse man ihm zugestehen, sich zu verteidigen, eine Unschuldsvermutung müsste gelten, so Mitsche.

Zunächst gehe es darum in Kärnten zu wachsen. Derzeit gibt es Gruppen in Klagenfurt, Althofen und Hermagor. In den nächsten Tagen will man weitere Gruppen publik machen. So werden gerade in Villach intensive Gespräche geführt.

Holub: „Ich bedauere diesen Schritt“

Der Grüne Landesrat Rolf Holub zeigte sich im ORF-Interview enttäuscht über den Schritt seiner ehemaligen Landessprecherin. Holub glaubt aber nicht, dass die Abspaltung den Grünen in Kärnten groß schaden würde: „Ich denke, wir werden uns inhaltlich nicht stark überschneiden. Sie ist auch keine große Konkurrenz“, so Holub. Holub erwartet auch nicht, dass noch weitere Grüne Parteimitglieder zur neu gegründeten Plattform von Marion Mitsche abwandern werden.

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