Fürnitz und Antwerpen wollen kooperieren

Kärnten könnte künftig eine größere Rolle in der Abwicklung internationaler Warenströme spielen. Am Dienstag haben Vertreter der Regierungskoalition im belgischen Antwerpen Kontakte für eine Kooperation des Hafens mit dem Logistikzentrum Süd in Villach-Fürnitz geknüpft.

Antwerpen ist einer der größten Häfen und Warenumschlagplätze Europas. Containerschiffe aus aller Welt treffen stündlich im Hafen Antwerpen ein. Hunderte Millionen Tonnen werden jährlich umgeschlagen und gehen auf Schiene weiter auch nach Mittel- und Osteuropa.

Kärnten bietet sich als Umschlagplatz für diese Warenströme an. Schon jetzt gehen vier Züge nach Österreich. Künftig will das Hafenmanagement eine tägliche Verbindung anbieten.

Mehr Auslastung durch Zusammenarbeit

Den Regierungsmitgliedern, angeführt von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Gaby Schaunig, LR Christian Benger und LR Rolf Holub, wurde am Dienstag zugesagt, Villach-Fürnitz als Umschlagplatz für die künftigen zusätzlichen Güterzüge zu prüfen. Derzeit würden nur acht Prozent der Waren mit Schiene weitertransportiert, angestrebt sind 20 Prozent.

Das Containerterminal in Fürnitz bietet die Infrastruktur, um die Güter von der Schiene auf das Straßennetz zu bekommen. Zur Zeit ist er nur zu 40 Prozent ausgelastet, eine Kooperation mit dem westeuropäischen Hafen Antwerpen könnte zusätzliche Auslastung und damit auch Arbeitsplätze nach Fürnitz bringen.

Fürnitz entwickelt sich zu Knotenpunkt

Im neuen Logistikzentrum „Kärnten Süd“ siedeln sich derzeit bereits die ersten Firmen an. Es wurde vom Land mit den Gemeinden Villach, Arnoldstein und Finkenstein gegründet, um die Auslastung des ÖBB-Containerterminals zu verbessern und Jobs in die Region zu bringen. Die Idee hinter dem Logistikzentrum ist es, eine Drehscheibe für Waren in Nähe der Adria-Häfen zu bilden - mehr dazu in Erste Firmen besiedeln neues Logistikzentrum.

Die italienische Hafenstadt Triest bekam im Sommer offiziell die Verfügung, einen Internationalen Freihafen betreiben zu dürfen. Auch für die Kärntner Wirtschaft hat das Vorteile wie Zeitersparnis und weniger Steuern. Für das Exportbundesland Kärnten sei Triest der nächste Hafen - mehr dazu in Freihafen Triest auch für Kärnten vorteilhaft.

Beim Hafen von Antwerpen handelt es sich um den weltweit größten Hafen für Kaffee, zudem gibt es die Spezialisierung auf Obst, Gemüse und Autos. Der Hafen besteht seit dem 12. Jahrhundert und wurde im 19. und 20. Jahrhundert mehrmals bedeutend erweitert. Bereits 1869 wurden über eine Mio. Tonnen gehandelt, 1929 schon über 26 Mio. Tonnen, 1990 über 100 Mio. Tonnen.