Illegales Glücksspiel: Informanten gesucht

15.000 Spielsüchtige gibt es nach Schätzungen in Kärnten, rechnet man ihre Familien dazu, sind 30.000 Menschen betroffen. Landesrat Gernot Darmann (FPÖ) hat im Internet eine „Whistleblower-Seite“ einrichten lassen, eine Seite für Hinweisgeber.

Drei Betreiber dürfen in Kärnten - neben dem Casino Velden - per Linzenz Automatenglückspiel anbieten: Admiral, Play and Win und und Wettpunkt. Sie betreiben kärntenweit 23 genehmigte Spiellokale. Die Zahl der erlaubten Automaten wurde auf 463 halbiert. Aus diesem kleinen Glücksspiel kassiert das Land jährlich 8,4 Millionen Euro an Steuern. Bei diesem kontrollierten Glücksspiel gebe es den Schutz der Spieler, also Ausweispflicht, alle müssen eine Spielkarte haben, begrenzte Gewinnsummen und keine manipulierten Automaten, argumentiert der dafür zuständige Landesrat Gernot Darmann (FPÖ).

Darmann ortet Glücksspiel-Mafia

Nach Darmanns Schätzung gibt es in Kärnten 100 bis 200 nicht genehmigte Automaten, zehn bis 20 Millionen Euro würden so schwarz in die Kassen der Betreiber fließen, sagt der Landesrat: „Illegale Automaten oder Online-Terminals sind oft manipuliert, um einen Spielausgang für gewünschte Personen herbeiführen zu können. Wenn jemand meint, einem Spielerschutz aus einem legalen Lokal ausweichen zu müssen heißt das nicht, dass er auf anderer Seite ein faires Spiel zu erwarten hat. Dort steht oft organisierte Kriminalität dahinter, die sehr viel Geld macht - auch am Fiskus vorbei.“

Neue Seite für Hinweise auf illegales Glücksspiel

Für die Kontrollen dieser illegalen Spielstätten ist der Bund und nicht das Land zuständig. Darmann kritisiert, es gebe dafür zuwenig Beamte, nämlich nur fünf für Kärnten und die Steiermark. Innerhalb von drei Jahren habe es nur 40 Kontrollen gegegeben. Deshalb ließ Darmann auf der Internetseite der Landesregierung die Möglichkeit einrichten, Hinweise auf illegale Automaten, die auch anonym erfolgen können, bekanntzubeben.

„Die Behörde benötigt im Kampf gegen diese illegalen Glücksspielstätten Zeugenaussagen von Opfern und Meldungen von Spielstätten. Es ist durch die Machenschaften dieser Mafia immer schwieriger, in diese Spielstätten einzudringen, um dann vor Ort die Beweise festzumachen, dass dort illegales Glücksspiel stattfindet.“ Diese Hinweise würden dann an die Polizei und die Bezirkshauptmannschaften weitergegeben. Außerdem fordert Darmann härte Strafen für die Anbieter von illegalem Glückspiel. Im Vorjahr seien über erwischte Anbieter 170.000 Euro verwaltungsstrafe verhängt worden, aber nur 1.700 Euro konnten auch eingetrieben werden.

Reaktionen

In einer Aussendung reagierte die SPÖ am Donnerstag. Klubobmann Herwig Seiser sagte, die SPÖ sei für ein Verbot des Kleinen Glücksspiels. Die Vergabe der Lizenzen sei durch die FPÖ/FPK 2013 erfolgt. Spielsucht sei eine Krankheit, rund 15.000 Menschen seien in Kärnten betroffen, so Seiser. Die Zahl sei durch die Legalisierung des Kleinen Glücksspiels und der Eröffnung von unzähligen Wettcafes im Rekordtempo gestiegen, sagte Seiser.

Die SPÖ Kärnten habe seit 2013 mit ihrer relativen Mehrheit alle Beschlüsse über die Regelung des kleinen Glücksspiels mitgetragen, konterte Darmann in einer Aussendung. Die SPÖ widerum erklärt, ein Ausstieg aus dem unter den Freiheitlichen abgeschlossenen Vertrag sei erst 2023 möglich.

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