Welt-Alzheimertag: Kampf gegen das Vergessen

Der 21. September ist der Welt-Alzheimertag. Alzheimer ist die schwerste Demenzerkrankungen. In Kärnten gibt es 10.000 Betroffene - Tendenz steigend. Auf die Bedürfnisse der Erkrankten soll jetzt noch besser eingegangen werden.

Wenn die Erinnerung verblasst und das Gedächtnis schwindet, scheint ein normales Leben nicht mehr möglich. Weltweit sind bereits 35 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen. Und es werden mehr. Bis 2050 soll die Zahl laut Prognosen auf voraussichtlich 115 Millionen ansteigen. Der Welt-Alzheimertag ist eingebettet in die Woche der Demenz vom 18. bis 24. September. Sie wurde von der Allianz für Menschen mit Demenz ins Leben gerufen, um das Verständnis und die Unterstützung für die Erkrankten und ihre pflegenden Angehörigen zu erhöhen.

Meist sind es die Angehörigen, die den Verdacht haben, dass eine Demenzerkrankung vorliegen könnte. Klarheit kann es aber nur durch ein ausführliches Gespräch mit dem Hausarzt geben. Eine Demenz-Erkrankung ist nicht nur für Erkrankte eine Herausforderung. Auch Familien, Freunde und Bekannte sind gefordert: Sie müssen lernen, mit den Defiziten ihrer erkrankten Angehörigen umzugehen – und können der schleichenden Verschlechterung des Gesundheitszustands oft nur tatenlos zusehen.

Neuer Fragebogen soll Betreuung verbessern

Ist einmal eine Demenzerkrankung wie Alzheimer diagnostiziert, so muss geklärt werden, ob der Patient zu Hause oder in einer Einrichtung besser betreut ist. Um den Pflegeeinrichtungen die Arbeit mit den Demenzpatienten zu erleichtern, wurde in Kärnten jetzt der Demenz-Überleitungsbogen entwickelt. Dieser Fragebogen soll dem Personal und den Angehörigen einen Überblick über die speziellen Bedürfnisse der Betroffenen geben.

Telefon-Hotline zum Alzheimertag

Zum Welt-Alzheimertag hat das Land eine Telefon-Hotline unter der Nummer 050 536 15402 eingerichtet. Von 7.30 bis 15.00 Uhr stehen Experten für Anfragen zu Betreuung, Pflege, Unterstützung, Entlastung, Pflegeheimkosten etc. zur Verfügung.

Letztlich solle es dadurch möglich werden, die Betroffenen noch besser zu betreuen, sagt Demenzexperte und Neurologe Manfred Freimüller. Der in Kärnten Demenz-Diagnostik-Ablaufplan soll österreichweite Vorbildwirkung haben.

Prettner: Demenz enttabuisieren

„Nur wenn Menschen über die Krankheit Bescheid wissen, können sie angemessen und offen mit den Betroffenen umgehen.“ Fast jede Familie werde in Zukunft in irgendeiner Weise von dem Phänomen des Vergessens betroffen sein, so Prettner. Generell sei es wesentlich, die Erkrankung Demenz zu enttabuisieren, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Mit der Broschüre „Wegweiser Demenz“ sowie Infoveranstaltungen und Vorträgen in den Gemeinden wird versucht, die Menschen aufzuklären.