Diebischer Jäger von Wildkamera gefilmt
Der mutmaßliche Täter, ein 69 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Feldkirchen, soll auch beeideter Jagdaufseher sein. Er hatte laut Medienberichten alles gut geplant: Von hinten schlich er sich mit Alufolie ausgerüstet an die Wildkamera. Er deckte das Gerät mit der Folie ab und entfernte dann die Batterien. Pech für den Jäger war, dass er dabei von einer zweiten Wildkamera gefilmt wurde. Diese hatte der bestohlene Jäger, ein 28-jähriger Mann aus dem Bezirk Feldkirchen, installiert, da Wildkameras immer häufiger gestohlen werden.
ORF Kärnten
Wildkameras sollen den Jägern zeigen, welches Wild durch ihr Revier streift
„Jagdneid“ als Motiv
Zu erkennen waren auf dem Bildmaterial der Rucksack, der Gehstock und das Armband des diebischen Jägers, die Polizei konnte ihn rasch ausforschen. Der mutmaßliche Täter leugnete zunächst, gestand dann aber. Als Motiv gab er laut Polizei „Jagdneid“ an, denn in dem Gebiet sollen viel Rotwild und ein stattlicher Hirsch unterwegs sein. Der Mann wurde von der Polizei bei der Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß angezeigt.
Verlust der Jagdkarte droht
Der Vorfall ereignete sich bereits Ende August, die Kärntner Jägerschaft erfuhr davon jetzt aus Medienberichten. Wenn sich die Vorwürfe rechtskräftig bewahrheiten, dann würden dem Mann laut Jagdgesetz Konsequenzen drohen, sagt Geschäftsführerin Freydis Burgstaller-Gradenegger.
Vor allem bei einer Verurteilung könne es zum Entzug der Jagdkarte kommen, das sei allerdings ein komplexes Verfahren, zuständig seien Bezirksjägermeister und Disziplinaranwalt. Schwer wiege jedenfalls, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Jagdaufseher handeln soll. Denn diese, so Burgstaller-Gradenegger, hätten natürlich eine Vorbildfunktion.
Eine Wildkamera in Kärntens Wäldern sorgte schon 2012 weltweit für Aufsehen. Ein Oberkärntner Politiker wurde beim Liebesspiel im Wald gefilmt - mehr dazu in Wildkamera als „Liebesfalle“ für Politiker. Der Fall sorgt für großes Echo in der internationalen Presse - mehr dazu in Großes Echo auf pikante Fotos. Trotz Datenschutzproblemen finden Wildkameras weiter reißenden Absatz.