Bauern bekommen wieder mehr für Milch

Ab 1. September zahlt die Berglandmilch ihren 11.000 Milchbauern um 1,2 Cent mehr für ihre Milch. Auch für Konsumenten könnte Milch teurer werden. Außerdem könnte Butter knapp werden, weil die Industrie vermehrt auf Palmöl verzichtet.

Die Talsohle vom Vorjahr mit Milchpreisen von 27,5 Cent pro Kilogramm ist überwunden. Für viele Milchbauern in Kärnten war sie tatsächlich existenbedrohend, sie mussten praktisch Geld dazuzahlen, um überhaupt weiter arbeiten zu können. Seit einigen Monaten ziehen die Erzeugerpreise nun wieder deutlich an, in Summe um etwa zehn Cent pro Kilogramm.

Weitere Erhöhung nicht ausgeschlossen

So erhöht die Berglandmilch, Österreichs größte Molkerei mit einem Standort auch in Klagenfurt, ab Freitag um 1,2 auf 37,9 Cent. Das liegt knapp über dem, was die Kärntner Milch derzeit an ihre rund 1.600 zuliefernden Milchbauern zahlt, sagte Geschäftsführer Helmut Petschar: „Wir haben bereits im Juni von 34 auf 37 Cent netto erhöht. In den nächsten Wochen werden wir im Vorstand wieder über den Preis beraten.“ Eine weitere Erhöhung schließt Petschar nicht aus.

Butterfett wieder mehr gefragt

Der Grund für die steigenden Milchpreise: Zum einen wird europaweit derzeit weniger Milch produziert, weil eben viele Bauern aufgegeben haben, zum anderen steigt die Nachfrage insbesondere auf Butterfett. Die Industrie setzte bei Keksen, Schokolade und Eis wieder auf Butter und habe das Palmöl ersetzt, so Petschar. Die stärkere Nachfrage nach Butterfett werden auch die Konsumenten zu spüren bekommen, Petschar vermutet dass es eine Butterknappheit geben werde.

Bei der Butter stiegen die Preise in den Supermarktregalen bereits. Ob sie auch bei Milch und anderen Milchprodukten nachziehen, entscheiden die Handelsketten. Dass es für Konsumenten teurer wird, ist aber wahrscheinlich.