Protestkleber gegen Tempo 100 im Umlauf

Das geplante Tempolimit auf der Wörthersee-Autobahn wird immer mehr zu einem politischen Schlagabtausch. Das Team Kärnten verteilt seit Freitag Aufkleber mit dem Slogan „Tempo 100-Schikane NEIN Danke“.

Tempo 100 sei eine Privatinitiative des grünen Landesrates Rolf Holub. Das sagte Gerhard Köfer vom Team Kärnten am Freitag in einer Pressekonferenz. Köfer kritisierte auch das Lärmgutachten, das Umweltreferent Rolf Holub als Grundlage für die Geschwindigkeitsbeschränkung in Auftrag gegeben hat, mehr dazu in Tempo 100 auf Südautobahn wird beantragt.

Aufkleber gegen Tempo 100

ORF

Diese Aufkleber werden jetzt vom Team Kärnten verteilt

Es gebe keine nachvollziehbaren Gründe, warum auf der Wörthersee-Autobahn künftig nur Tempo 100 erlaubt sein soll, so Köfer. In den vergangenen Jahren seien 22 Kilometer Lärmschutzwände errichtet worden. „Das wäre dann hinausgeschmissenes Geld gewesen.“ Er sprach von einem „Millionendesaster“.

Verkehrsverlagerung auf die B83?

Das Lärmgutachten wolle er, so Köfer, genau prüfen lassen. Zunächst werde er das Gutachten anfordern und danach werde er konkret prüfen lassen, ob es durch diese Geschwindigkeitsbeschränkung zu einer Verkehrsverlagerung auf die Bundesstraße kommen könnte. „Wir glauben, dass es auf der B83 zu einer massiven Verkehrserhöhung kommen wird.“ Auch die Unfallhäufigkeit auf der Landesstraße würde sich dann erhöhen, sagte Köfer.

„Abzocke aller Autofahrer“

Heftige Kritik an den Tempo-100-Plänen kam am Freitag erneut von der FPÖ. Landesrat Gernot Darmann sprach von einer Pendler-Abzocke und forderte eine außerordentliche Regierungssitzung zu dem Thema und die Vorlage des von Holub in Auftrag gegebenen „Geheim-Gutachtens“. Bei dieser Sitzung müssten sich dann endlich auch SPÖ-Chef Kaiser und ÖVP-Chef Benger deklarieren, ob sie wie „Autofahrer-Schreck“ Rolf Holub für die geplante Abzocke aller Autofahrer und die Behinderung der Wirtschaft sind, so Darmann in einer Presseaussendung.