Neuer Ökotrend: Farben aus Blütenstaub
Viele Pflanzen besitzen färbende Eigenschaften. Doch durch die Herstellung von synthetischen Farbmischungen gerieten die Techniken, sich der Naturfarben zu bedienen, in Vergessenheit. Karl Maier, Restaurator und Maler aus Weißenstein, beherrscht diese Technik noch. Es bedarf allerdings jahrelanger Erfahrung, damit die Konsistenz der natürlichen Farbpigmente auch gegeben ist.

ORF
Farbenvielfalt aus der Natur
„Der Vorteil der Naturfarben ist, dass die Pigmente sehr fein sind und einen schönen Lichteffekt ergeben. Das Schwierige daran ist aber, das richtige Bindemittel zu finden“, so Maier.
Färberpflanzen als Öko-Trend
Früher wurden Naturfarbstoffe verwendet, um Textilien zu färben. Durch die Entwicklung synthetischer Farbstoffe ab dem 19. Jahrhundert verloren Färberpflanzen ihre Bedeutung. Heute nimmt die Bedeutung aus ökologischen Gründen bzw. Gründen der Nachhaltigkeit wieder zu. Insgesamt sind etwa 150 Pflanzenarten bekannt, deren Farbstoffe genutzt werden oder wurden.
„Wenn man das falsche Bindemittel nimmt, dann malt man ein schönes Bild mit beispielsweise einer gelben Farbe. Wählt man das falsche Bindemittel, dann sieht man nach fünf bis sechs Tagen kein Gelb mehr, sondern nur das Bindemittel.“
Für jedes Gemälde das richtige Rezept
Karl Maier hat zahlreiche Farbmusterkarten angelegt und auch Rezepte zur Herstellung einzelner Farben. Auch hat er eine Pigmentmühle selbst gebaut, in der er bis zu 20 Stunden lang Farbrohstoffe feinst zermahlt. Dazu gehen gehören auch Steine oder vergloste Reben. „Damit kann man elegantere Hintergründe malen“, so Maier. Mit den hergestellten Naturfarben restauriert Karl Maier vorwiegend historische Gemälde. Als Farbpflanze eignet sich fast jede Pflanze, sagt Maier. „Man kann sogar von der Zucchinirinde die Farbe nehmen.“

ORF
In seiner Werkstatt mischt Karl Maier seine Naturfarben ...

ORF
...und restauriert damit historische Gemälde