Bär Rudolf tot aufgefunden

Wochenlang hat der leutselige Bär Rudolf Kärnten im letzten Jahr in Atem gehalten, bevor er nach Italien ausgewandert ist. Anfang August wurde der umtriebige Bär in Italien tot gefunden. Todesursache könnte ein Fehlabschuss durch einen Jäger gewesen sein.

Im Mai letzten Jahres tauchte Rudolf auf Reviersuche erstmals in Kärnten auf, er zeigte sich Menschen gegenüber wenig scheu und wurde mehrmals von Wanderern gesichtet und gefilmt. Berühmt wurde Rudolf dann mit seinem nächtlichen Auftritt in Warmbad-Villach, einem Vorort der Drau-Stadt, wo er auf den Gleisen wanderte. Dann verschlug es den wenig scheuen Bären nach Italien. Seine Wanderleidenschaft wurde dem Bären nun zum Verhängnis, in Italien wurden Überreste eines Bären gefunden. Nach monatelangen Untersuchungen stand dann fest: Rudolf ist tot.

Bär Rudolf tot Italien

Paolo Molinari

Der letzte Rest von Rudolf - seine Tatze

Genuntersuchung brachte Gewissheit

Bereits im April fand ein Wanderer auf dem Monte Goriane (Göriacher Berg) bei Tarvisio vermeintlich eine Hand, die Polizei wurde alarmiert. Wie sich herausstellte, war es keine menschliche Hand, sondern eine Tatze, Wildbiologe Paolo Molinari wurde hinzugezogen. Dieser wiederum befragte den kroatischen Bärenexperten Djuro Huber, der die Knochen eindeutig einem Bären zuordnen konnte.

Anhand genetischer Untersuchungen konnte dann festgestellt werden, dass es sich um Rudolfs Tatze handelt. Weitere Überreste von Rudolf wurden nicht gefunden, die Biologen vermuten, dass Füchse und andere Aasfressern sie vertilgt haben.

Bär Rudolf tot Italien

Paolo Molinari

Auch an Müllkübeln machte sich Rudolf in Italien zu schaffen

Biologe vermutet Fehlabschuss

Die Todesursache des Bären konnte anhand der Tatze nicht mehr eindeutig festgestellt werden. „Es bleiben nur Hypothesen“, sagte Wildbiologe Paolo Molinari. Normalerweise würde ein junger Bär in einem milden Winter nicht so einfach verenden. Ausgeschlossen werde ein Autounfall, dann hätte sich ein Autofahrer gemeldet, meinte Molinari.

Dass Rudolf von einem Jäger abgeschossen wurde, schloss Molinari hingegen nicht aus, von einem „vorsätzlichen Bärenmord“ wollte er allerdings nicht ausgehen, „eher handelt es sich um einen Fehlabschuss“. Dafür spricht auch, dass Rudolfs Überreste in der Nähe eines Hochsitzes gefunden wurden.

Bär Sichtung Jungbar Goldeck

KK

In Kärnten wurde Rudolf mehrfach von Alpinisten gesichtet

„Ein etwas auffälliger Bär“

Mit Rudolf sei ein junger, eher wenig scheuer und etwas auffälliger Bär verendet, so der Wildbiologe. Wertvoller für die Erhaltung der Art in friedlicher Koexistenz mit dem Menschen seien hingegen die älteren, diskreteren Bären, die ihrem Revier treu blieben.

Wenige Tage zuvor war bekanntgeworden, dass Rudolf einen Bruder haben dürfte, der für die Plünderungen mehrere Bienenstöcke in Unterkärnten verantwortlich sein könnte. Laut Bärenanwalt Bernhard Gutleb habe eine Genanalyse entsprechende Übereinstimmungen gezeigt.

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