Wehmütiges Erinnern an Bergbau im Lavanttal

Von 1845 bis 1968 wurde im Lavanttal Kohle gefördert. Die Arbeit im Werk war für das Tal wirtschaftlich wichtig, das Ende ein schwerer Schlag. Die Ausstellung „Glück auf, Bergleut!“ im Lavanthaus erinnert an den Bergbau. Viele Bergleute würden heute noch in die Minen zurückgehen.

Johann Hodnik erinnert sich gerne an die Arbeit im Kohlebergbau: „Von den 90 Prozent, die noch leben, würde jeder wieder zurückgehen, ich selbst auch.“ Zwar wäre man in den Schächten immer eingesperrt gewesen, aber daran hätte man sowieso nie denken dürfen.

Kohlebergbau Bergbau Lavanttal  Kumpel Kohle

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Johann Hodnik denkt gerne zurück an die Arbeit im Kohlebergbau

Die Arbeitsbedingungen waren hart und die Temperaturen tief unter der Erde sehr hoch. Bei der Frühschicht wäre es wichtig gewesen, solange wie möglich nichts zu trinken, ansonsten hätte man zwölf Minuten unaufhörlich geschwitzt, erinnert sich Hodnik.

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Die Ausstellung gibt Einblick in längst vergangene Tage

Pucher arbeitete 45 Jahre im Bergbau

Für die harte Arbeit gab es aber einen vergleichsweise guten Lohn und Kohle als Heizmaterial. Oswald Pucher arbeitete insgesamt 45 Jahre im Bergbau. Ein Erlebnis aus seiner Lehrzeit vergaß er bis heute nicht: Als ihn sein Lehrmeister zum Lampentausch auf die „B-Anlage“ schickte, passierte ihm ein Malheur.

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Für die harte Arbeit gab es aber einen vergleichsweise guten Lohn

„Ich bin mit dem Fahrrad sechs bis sieben Kilometer zu der Anlage gefahren. Als ich auf das Steigeisen gestiegen bin und hinauf gegriffen habe, ist mir die Glühlampe zu Boden gefallen. Da hatte ich dann natürlich Angst, weil ich eine neue Lampe holen musste. Und der Meister hat natürlich geschimpft.“

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Oswald Pucher hatte während seiner Zeit im Bergbau nie Angst

Oft kam es zu brenzligen Situationen

Die Arbeit unter Tage war immer wieder gefährlich. Beim großen Grubenbrand 1967 starben fünf Bergmänner. Oswald Pucher hatte trotzdem eigentlich nie Angst gehabt, sagte er.

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Ein Modell des Werkes im Lavanttal

Es sei oft brenzlig gewesen, sagt Pucher. „Einmal war ich auf der B-Anlage und jemand hat einen Wagen abgekoppelt. Dann habe ich es rauschen gehört und ich habe mich instinktiv in eine Ecke gelegt.“ Die Wägen seien dann hinunter gesaust und umgekippt. „Und ich war unterhalb drinnen.“ Ihm sei aber nichts passiert. „Da hatte ich unheimliches Glück“, sagt Pucher.

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Die Arbeit unter Tage war verbunden mit enormer Hitze

Ende des Bergbaus war harter Schlag fürs Tal

Am 31. März 1968 wurde die letzte Schicht gefahren und der Bergbau geschlossen. Die Folgen für das ganze Tal waren schwerwiegend, da die meisten Berleute aus der Region stammten, betont Igor Pucker, der Direktor des Museums im Lavanthaus: „Für das Lavanttal war die Schließung des Bergwerkes ein schwerer Schlag. Ungefähr 6.000 Menschen lebten von den Löhnen und Gehältern dieses Betriebes.“

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Das Schließung des Werkes traf das Lavanttal hart

Am Ende des Bergbaus waren 1.500 Bedienstete im Werk betätigt. Insgesamt ging es um eine Gesamtlohnsumme von 90.000.000 Schilling pro Jahr, die das Tal dann auf einen Schlag verloren habe. Die Ausstellung „Glück auf, Bergleut! Der Lavanttaler Kohlenbergbau“ ist noch bis 31. März 2018 im „Museum im Lavanthaus“ zu sehen.

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Auch Frauen arbeiteten im Werk

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