Kos: Kärntner von Beben aus Schlaf gerissen

Ein heftiges Seebeben der Stärke 6,7 in der Ägäis hat in der Nacht auf Freitag auf der griechischen Insel Kos schwere Schäden angerichtet. Es gibt zwei Tote und zahlreiche Verletzte. Eine Kärntner Familie, die gerade dort auf Urlaub ist, musste - wie andere Touristen - die Nacht im Freien verbringen.

Kurz nach 1.30 Uhr erschütterte das Beben die östliche Ägäis-Region. Besonders betroffen war die griechische Insel Kos. Das Beben mit einer Stärke von 6,7 dauerte nur wenige Sekunden.

Kos Hotelanlage Erdbeben

Christa Sulzer

Kos Hotelanlage Erdbeben

Christa Sulzer

Von Beben aus Schlaf gerissen

Unter den zahlreichen Kärntnern, die derzeit mit ihren Familien in Griechenland Urlaub machen, ist auch die Klagenfurterin Christa Sulzer. In einem Telefoninterview mit dem ORF Kärnten sagte sie, sie sei von dem Seebeben aus dem Schlaf gerissen worden: „Es hat alles gebebt und gerumpelt. Wir sind auf den Balkon gerannt - niemand hat sich ausgekannt.“ Es gab dann noch ein kleineres Beben. Am meisten Angst habe sie vor dem Tsunami gehabt, ergänzte sie mit belegter Stimme. Die geschockten Urlauber mussten den Rest der Nacht im Freien verbringen. „Wir haben uns Decken und Pölster geholt und auf Liegestühlen geschlafen.“

Nachdem es gegen 3.30 Uhr noch ein Nachbeben gab, sei unklar, wann die Touristen wieder in ihre Zimmer zurück dürfen, sagte Sulzer. Bis zum Vormittag kam es immer wieder zu kleineren Beben. Größere Schäden an der Hotelanlage, die sich etwa sechs Kilometer außerhalb von Kos befindet, bemerkte Christa Sulzer nicht.

Vermutlich keine Österreicher unter Verletzten

Wesentlich schwerer traf das Erdbeben die Stadt Kos. Hier wurden zwei Touristen durch eine einstürzende Mauer und herabfallende Steine getötet. Laut Polizeiangaben kommen die beiden Opfer aus der Türkei und aus Schweden.

Hinweise, dass auch Österreicher bei dem Beben verletzt wurden, gibt es derzeit nicht, sagt Thomas Schnöll, der Sprecher des österreichischen Außenministeriums. Insgesamt gibt es mindestens 120 Verletzte - mehr dazu in Tsunami-Wellen drangen bis in Altstadt vor(news.ORF.at; 21.7.17).

Fährbetrieb eingestellt, Flugverkehr funktioniert

In der Stadt Kos löste das Erdbeben auch hohe Welle aus, das Hafenviertel stand zeitweise unter Wasser. Mehrere Boote wurden an Land gespült. Der Hafen wurdevorläufig geschlossen, der Fährverkehr vorübergehend eingestellt. Der Flughafen ist aber in Betrieb. Christa Sulzer dürfte am Samstag - wie geplant - mit ihrer Familie nach Hause fliegen.

Von dem Erdbeben war auch die türkische Stadt Bodrum betroffen, wo 70 Menschen im Spital behandelt werden mussten. Es soll aber keine schwer Verletzten geben.