Sommerspiele Eberndorf: Viel Lärm um Nichts

Die Sommerspiele in Eberndorf starten mit einer neuen Spielleitung, einer aufgerüsteten Lichtanlage und akustischen Adaptionen in ihr fünftes Jahrzehnt. Eingeläutet wird es mit dem Klassiker „Viel Lärm um Nichts“ von William Shakespeare.

Die neue Spielära in Eberndorf bringt einen Generationenwechsel mit sich. Neuer künstlerischer Leiter ist Patrick Steinwidder, er studierte in London an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art,und ist Kulturförderungspreisträger des Landes Kärnten. Seine in London gewonnenen Regieerfahrung, wie man Shakespeare spritzig und publikumswirksam inszeniert, hat er nun nach Eberndorf mitgebracht.

Sommerspiele Eberndorf Shakespeare Viel Lärm um NIchts

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Eines der amüsantesten Liebespaare der Theaterliteratur: Beatrice und Benedikt

Lustiger Krieg zwischen Männlein und Weiblein

Steinwidder setzt den lustigen Krieg zwischen Männlein und Weiblein auf die Bühne, verkörpert durch eines der amüsantesten Liebespaare der Theaterliteratur: Beatrice und Benedikt. Steinwidder: „Ich liebe dieses Stück. Viel Lärm um Nichts ist so abwechslungsreich geschrieben. Shakespeare hat alles reingepackt, was wir auch aus dem prallen Leben kennen. Es kommt Wortwitz vor, Situationskomik, Klamauk, Tanz und Gesang und auch die Tragödie lugt dann und wann um die Ecke und wir haben sogar einen echten, klassischen Tenor von der Oper Graz auf der Bühne, der zwei Soli singt.“

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Der neue künstlerische Leiter, Patrick Steinwidder

Shakespeare, den Meisterdichter des Theaters auf die Bühne zu bringen, ist immer ein großes Wagnis in Sachen Regie und Schauspielkunst: „Die Schauspieler haben sich sehr auf dieses Abenteuer Shakespeare eingelassen. Mir ist auch ganz wichtig, dass wir versuchen, ehrliche Töne zu treffen, damit das ganze lebt und lebendig ist.“

Es werde aber trotzdem nicht übertrieben, sagte Steinwidder: „Es ist keine Faschingssitzung, wir nehmen das schon ernst, was Shakespeare so an Schattierungen anbietet.“

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Ehebruch, Betrug und Verrat

In dem Stück geht es primär um den Geschlechterkampf, sagte Steinwidder, „also um den Kampf zwischen Mann und Frau, ich glaube da können sich sehr viele wiederfinden“. Es gehe aber auch darum, was wirklich Liebe ausmacht und da komme alles vor, von Ehebruch über den Betrug bis zum Verrat.

Steinwidder: "Was mich so fasziniert an dem Stück ist, dass eigentlich die Männer alle Schuld auf sich laden und die Frauen die Suchenden nach der wahrhaften und echten Liebe sind und dadurch die Männer - die im Stück alle Soldaten sind - von den Frauen befriedet werden. Das ist eigentlich eine tolle Botschaft. Und es ist übrigens das einzige Stück von Shakespeare, das mit der expliziten Regieanweisung „Tanz" endet.“

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