Eingeschleppter Pilz verursacht Eschensterben
Der kleine eingeschleppte Schlauchpilz wird für die heimischen Eschenbestände zur tödlichen Bedrohung: Hymenoscyphus Fraxineus, das falsche weiße Stängelbecherchen ist Schuld daran, dass die heimischen Eschenbestände dezimiert werden. Der Schlauchpilz beginnt mit kleinen Nekrosen, abgestorbenen Teilen an der Rinde. Dann sterben Triebe und Zweige ab, die Blätter färben sich braun bis schwarz und vertrocknen.
ORF
Befallenes Holz hat nur noch Brennholzwert
Landesforstdirektor Christian Matitz sagte, das Holz der Esche sei sehr wertvoll. Es eigne sich für Möbel, Böden und ist auch für Werkzeugstiele geeignet. Das Eschenholz kann jedoch wegen des Pilzbefalls nicht mehr gewinnbringend verarbeitet werden. Matitz: „Das Problem ist, dass es durch den Pilzbefall relativ rasch zu einer Verfärbung des Holzes kommt und damit eine Entwertung stattfindet. Die Esche hat ein helles Holz, durch die dunklen Flecken sinkt der Wert bis auf die Hälfte, praktisch auf Brennholzwert.“
Die Esche liebt nährstoff- und stickstoffreiche Böden, wie sie zum Beispiel in Auwäldern oder Gräben zu finden sind. Entlang von Flüssen, Straßen und Wegen und auch in Parks ist diese Baumart zu finden, galt sie bisher doch als besonders robust und widerstandsfähig. Mit dem Pilz können bereits Jungbäume in Forstgärten befallen sein, warnte Matitz
ORF
Kein Mittel hilft gegen diesen Pilz
Ein Mittel gegen diesen Pilz gibt es nicht. Seit zwei Jahren läuft österreichweit ein Versuch, jene Bäume, die resistent gegen den Pilz sind, zu untersuchen. Matitz: „Es ist offensichtlich so wie beim Menschen: Der eine ist anfälliger, der andere nicht. Nun muss man versuchen, die resistenten Bäume nach zu züchten und dann hoffen, dass sie den Befall überstehen.“
Georg Rößlhuber, der Forstmeister des Bistum Gurk: „Wir brauchen sie dringend für die Bodenstabilisierung auf den Feuchtstandorten. Dazu kommt noch der Schutzfaktor bei der Böschungssicherung und in Gräben.“ Die Esche sei auch bei Hochwasser und Starkregen ein Faktor. Die Esche könne helfen, Vermurungen zu verhindern.
ORF
Weitere Schädlinge: Borkenkäfer und Quirlschildlaus
Das immer wärmere Wetter begünstigt Schädlinge generell, die Bäume leiden quasi unter einem Trockenstress, sagte Forstdirektor Matitz. Die Pflanzen sind anfälliger für Schädlinge und Pilze. Und so ist das Eschensterben eines von vielen Problemen, mit dem die heimische Forstwirtschaft zu kämpfen hat. Bekannt und gefürchtet ist auch der Borkenkäfer. Heuer, weil es bisher extrem heiß ist, befürchtet man in der Land- und Forstwirtschaft, dass sich eine dritte Generation ausbilden kann.
Und noch ein Schädling bedroht eine heimische Baumart: die Fichtenquirlschildlaus, die Fichten intensiv braun färbt. Der Schaden, der für die heimische Holzwirtschaft durch diese unterschiedlichen Schädlinge entsteht, kann noch gar nicht abgeschätzt werden, sagte Landesforstdirektor Matitz.
ORF
Der Schaden, der für die heimische Holzwirtschaft durch die unterschiedlichen Schädlinge entsteht, kann noch gar nicht abgeschätzt werden.
Link:
Schädlinge: Fichte und Esche bedroht (kaernten.ORF.at; 19.1.2017)