Stromausfall: Land arbeitet Schutzpläne aus

Das Land Kärnten arbeitet gerade Schutz- und Einsatzpläne für einen großflächiger Ausfall der Stromversorgung aus. Wird die Stromversorgung längere Zeit unterbrochen, hätte das einschneidende Auswirkungen auf unseren Alltag.

Ein Blackout, also der Ausfall großer Stromnetze, ist keine Panikmache und nur Inhalt von Kinofilmen, sondern längst eine ernstzunehmende Gefahr. Darin sind sich Katastrophenschützer weltweit einig. Das Land arbeitet gerade mit dem Zivilschutzverband, dem Bundesheer, der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und der Polizei Schutz- und Einsatzpläne für einen solchen Ernstfall aus.

Ohne Strom kein Licht, kein Treibstoff, kein Wasser

Unser tägliches Leben ist massiv an die Stromversorgung gebunden. Ohne Strom würde die Trinkwasserversorgung bald zusammenbrechen, die Abwässer könnten nicht entsorgt werden, ohne Strom gäbe es kein Licht, keinen Treibstoff bei den Zapfsäulen, Lebensmittel könnten nicht mehr gekühlt werden, Bankomaten würden nicht mehr funktionieren, Klimaanlagen und Heizungen würden ausfallen, manche Haustür würde sich nicht mehr öffnen lassen.

Hackerangriffe und Extremwettereignisse sind nur zwei Gründe, die eine großflächige Unterbrechung der Stromversorgung in Europa verursachen könnte und das binnen Sekunden. Die Wiederherstellung der Versorgung könnte dann lange Zeit in Anspruch nehmen. Für die Katastrophenschützer stellt sich die Frage, was nach einem tagelangen Stromausfall noch funktioniert und wie die Einsatzorganisationen und Gemeinden auf solche Ereignisse vorbereitet sind.

Erste Ergebnisse bis Ende Juli

Katastrophenschutzreferent Peter Kaiser (SPÖ) beauftragte eine Arbeitsgruppe, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Geleitet wird diese vom Katastrophenschutzbeauftragten des Landes, Markus Hudobnik. Erste Ergebnisse sollen der Landesregierung schon Ende Juli vorgelegt werden.

Hudobnik: „Für den Herbst haben wir uns vorgenommen verschiedene Bereiche in Workshops abzufragen, seien es die Bereiche Abwasser und Wasser, sei es die Lebensmittelversorgung, sei es die Treibstoffversorgung. Auch die Gesundheit spielt eine große Rolle. Hier ist auch mit den Krankenhäusern, mit der Kabeg ein Gespräch zu führen. Im Bereich der Lebensmittel ist auch mit der Industrie ein Gespräch zu führen. Bei diesen Gesprächen sind der Status quo und die Vorbereitung auf ein mögliches Blackout zu erheben.“ Dabei geht es vor allem um die längere Notstromversorgung und darum, welche Einrichtungen noch nachgerüstet werden müssen.

Land: Notfalvorrat zu Hause anlegen

Die Einsatz- und Krisenpläne sollen für einen Stromausfall von 72 Stunden ausgelegt sein. Markus Hudobnik fordert aber von jedem Einzelnen die Selbstverantwortung ein. So sollte jeder Lebensmittel-Konserven, Mineralwasser, ein batteriebetriebenes Radio für Informationen und Kerzen zu Hause haben, um sich eine Woche selbst versorgen zu können, Das muss bei vielen noch in das Bewusstsein: „Jeder ist für sich selbst verantwortlich und je besser sich jeder darauf vorbereitet, desto angenehmer wird er es dann haben. Es sollte uns bewusst sein, dass es jederzeit so ein Blackout geben könnte. Jeder sollte Wasser zu hause vorrätig haben, ein paar Konservendosen, ein paar Kerzen und vielleicht ein batteriebetriebenes Radio, um notwendige Informationen zu erhalten.“

Noch stecken die Krisenpläne für einen großflächigen Stromausfall in Österreich in den Kinderschuhen. Das soll sich in den nächsten Jahren aber ändern.