Hanfsamen als gesundes Superfood
Hanf ist seit einiger Zeit sehr oft ein kontrovers diskutiertes Thema wenn es darum geht, ob man medizinische Cannabis-Präparate legalisieren soll. Nutzhanf hat sehr geringe Mengen von Tetrahydorcannabinol (THC) und ist zur Erzeugung von Drogen ungeeignet. Dass der Hanf sehr gesund ist, davon ist der Klagenfurter Biokoch Friedrich Pinteritsch überzeugt.

Friedrich Pinteritsch
Pflanze mit noch unreifen Samenkörnern
Für ihn ist Hanf ein echtes „Superfood“: „Von der Hanfnuss gibt es keinen Rausch, das TCH wurde weggezüchtet.“ Alle acht essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst erzeugen könne, seien im Hanf enthalten, so Pinteritsch. Das schafft sonst nur das Hühnerei, das alle essentiellen und nicht essentiellen Aminosäuren enthält.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Es sind auch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die den Hanf so besonders machen Sie machen mit ca. 90 Prozent den Großteil des Fettanteils der Hanfsamen aus. Im Hanfsamen ist das Verhältnis von Omega 6 Fettsäure zu Omega 3 Fettsäure genau im wissenschaftlich geforderten Verhältnis 3:1, gegeben. „Der Hanf hat außerdem noch die äußert seltene Gamma-Linolensäure (GLA). Der Körper kann sie selbst herstellen, oft fehlt aber das Enzym. Sonst ist sie nur in Muttermilch, Borretsch und Nachtkerze enthalten.“

Friedrich Pinteritsch
Kasnudeln aus Hanfmehlteig
Mit Hanf gegen Schuppenflechte
Ein Mangel von GLA kann zum Beispiel zu schweren Stoffwechselstörungen führen. Diese Säure benötigen wir aber auch für unsere Hautgesundheit. Sie reguliere den Wasserhaushalt, Hanf könne auch bei Schuppenflechte helfen, so Pinteritsch. Man kann Speisehanf in die tägliche Ernährung einbauen. Eine Möglichkeit ist es, täglich zwei Esslöffel Hanföl zum Salat hinzuzufügen. Oder man verwendet das Hanfkorn: „Ich kann es in Brot verarbeiten, aber auch in der Pfanne trocken rösten und dann salzen oder auch zuckern und zum Fernsehen knabbern. Im Gegensatz zu Chips ist es gesund.“

Friedrich Pinteritsch
Ungeschälte Hanfsamen nach der Ernte. Man kann sie leicht ohne Öl rösten und knabbern.
Hanf passt fast überall dazu
Geschälte Hanfkörner können für Panaden verwendet werden. Man könne auch mit Hanfmehl mit hohem Fettanteil und Ballaststoffen kochen, das rege den Darm an. Das Hanfmehl ist der vermahlenen Pressekuchen aus der Hanfölgewinnung. Mann kann es auch für Mehlspeisen verwenden, dazu ersetzt einfach zehn Prozent des normalen Mehls mit Hanfmehl. Es gebe auch Proteinpulver aus Hanf, das sei für Sportler und Bodybuilder gedacht und kann auch in Smoothies oder Müslis verwendet werden.

Friedrich Pinteritsch
Geschälte Hanfsamen
Pinteritsch meint, es gebe es fast nichts, was man mit Hanf nicht zum gesunden Essen machen könne. Bei Risotto oder Müsli mit Hanf kommt er ins Schwärmen. Sein Wissen und seine Rezepte gibt er nun auch weiter in seinem Blog „hanfcooking.at“ oder „Hanfküche.at“. Es sei ihm unverständlich, wie man auf Hanf verzichten könne, wenn man wisse, wie gut er sei. „Das möchte ich ändern und habe es mir zur Aufgabe gemacht.“

Friedrich Pinteritsch
Tomate-Mozzarella mit Hanfsamen
Hanföl: Je grüner desto besser
Hanföl guter Qualität ist grün, je grüner desto wertvoller. Grün ist ein Zeichen von guter, kalt gepresster Qualität, die Farbe kommt vom Chlorophyll, so Pinteritsch. Je heller oder gelblicher das Öl ist, desto schlechter ist die Qualität. Hanföl ist auch reich an Beta-Carotinoiden, einer Vorstufe des Vitamin A. Man darf das Öl nicht erhitzen, sondern verwendet es für Salate, aber auch für Müslis oder als Abrundung für andere Gerichte. Erhältlich sind Öl und Samen sowie Mehl in Bioläden und Drogeriemärkten.