Imker kämpfen vergeblich gegen Carnica-Biene

Per Gesetz ist seit zehn Jahren nur noch die Carnica-Biene für Imker erlaubt. Die rund 3.000 Hobbbyimker richten sich danach, doch die Erwerbsimker ziehen die Buckfast-Biene vor. Vergeblich versuchten sie, das Bienenwirtschaftsgesetz zu kippen.

Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte das Gesetz, nun wollen die Erwerbsimker laut Obmann Franz Offner in die dritte Instanz gehen, wenn nötig bis zur EU. Er versucht seit zehn Jahren, gegen das Bienenwirtschaftsgesetz anzukämpfen. Wie einige andere Erwerbsimker setzt auch er auf die Buckfast-Biene. Diese soll robuster und widerstandsfähiger gegen Krankheiten sein und außerdem mehr Honig bringen.

Bienen Bienestöcke Buckfast Carnica

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Im März erhielten die Erwerbsimker Post: Binnen eines Jahres müssen die Königinnen ausgetauscht werden. Die Profiimker aber sagen, es gebe die reinrassige Carnica gar nicht. Denn eine Reinzucht verlange 95 Prozent, die sei in Kärnten nicht vorhanden.

„Gesetz nicht umsetzbar“

Man müsse das Erkenntnis des Landesverwaltungsgerichts hinnehmen, könne es aber nicht verstehen und wolle bis hin zum Europäischen Gerichtshof gehen, so Offner. Die Bienenzucht sei der einzige Erwerbszweig, wo die Hobbyimker versuchen, vorzugeben, wie die Profis arbeiten sollen. Es nützen keine Übergangsfristen, so Offner, denn das Bienenwirtschaftsgesetz sei weder umsetz- noch kontrollierbar. Die Carnica-Biene sei besser als andere Arten, aber es gebe noch bessere. Die Eigenschaften der Bienen müssen stimmen, Sanftmut, Honigertrag und Krankheitsresistenz eine große Rolle, sagte Offner.

Bienen Bienestöcke Buckfast Carnica

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Reges Interesse bei der Imkertagung

Land bietet Königinnen-Austausch an

Auf Schloss Krastowitz fand die Jahreshauptversammlung der rund 3.000 Freizeitimker in Klagenfurt statt. Die Mehrzahl der Mitglieder steht hinter der verordneten Carnica-Biene. Sie können die Haltung der Erwerbsimker nicht verstehen, so Obmann Arno Kronhofer. Die Carnica komme aus Südkärnten/Slowenien und daher sei es naheliegend, diese Biene zu schützen. Wenn man andersartige Bienen in ein Gebiet bringe, gebe es Einkreuzungen. Das solle per Gesetz vermieden werden. Die Hobbyimker seien glücklich über die Regelung.

Benger: Königinnen werden ausgetauscht

Das Gesetz räumte den Imkern ursprünglich eine Übergangsfrist von fünf Jahren ein, weitere fünf Jahre lang wurde es nicht exekutiert. Agrarreferent Christian Benger (ÖVP) sagte, man müsse die Carnica unterstützen, es gelte, Gesetze durchzusetzen. Es gebe eine Umweiselungsaktion, bei der Imker ihre Königinnen austauschen können und beste Carnica-Königinnen bekommen. Gegen diese Aktion läuft bereits eine Petition auf der Homepage des Österreichischen Erwebsimkerbundes, der sich gegen tausendfachen Tod der alten Buckfast-Königinnen wehren.

Das Gesetz sieht Strafen von bis zu 5.000 Euro vor, wenn es nicht eingehalten werde. Wie Umsetzung und Einhaltung des Gesetzes allerdings kontrolliert werden sollen, ist nach wie vor offen.