Ossiacher See: Das Moor ist zurück

Die Natur hat das Bleistätter Moor wieder zurückerobert. Nach der Trockenlegung in den 1930er-Jahren und landwirtschaftlicher Nutzung kann das ökologische Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Das Moor soll auch den Ossiacher See sauberer machen.

20 Jahre lang dauerten die Planungsarbeiten für die Renaturierung, inklusive Ablösung für die Bauern. Bund, Land, Wasserverband Ossiacher See und die Gemeinden investierten gemeinsam mehr als zehn Millionen Euro in die Sanierung des Moors. Umfangreiche Vorbereitungen waren nötig, so musste die Böschung der Straße, die quer durch das Moor zum Ossiacher See Südufer führt, verfestigt werden. Teile des Moors wurden ausgebaggert, um Naturflächen zurückzugewinnen. Mit der Abschaltung der Pumpen, die das Wasser jahrzehntelang fernhielten, wurde Anfang März die langsame Flutung eingeleitet.

Bleistätter Moor

ORF/Petra Haas

Das Wasser und damit die Vögel kehren zurück

Fakten des Projekts

Die Gesamtkosten betragen 10,44 Mio. Euro. Das Land zahlt 4,37 Mio., der Bund 5,9 Mio., der Wasserverband Ossiacher See 150.000 Euro und die Gemeinde Steindorf 30.000 Euro. Die nötigen Maßnahmen umfassten den Bau eines Hochwasserschutzdammes für Steindorf, Studien, Ablöse von Flächen, Tiebel-Räumung und Saugbaggerung, Bau eines Begrenzungsdammes und die Flutung.

„Einzigartiges Naturjuwel“

Der Grüne Umweltsprecher Michael Johann sagte, das Bleistätter Moor sei ein einzigartiges Kärntner Naturjuwel. Rund 60 Hektar werden durch die Flutung des Moors nun der Natur zurückgegeben. Im Vordergrund stehe dabei die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts und die Verbesserung der Wassergüte im Ossiacher See. Das wird aber noch Jahre dauern.

Durch die Trockenlegung verlor das Moor seine Filterfunktion, durch dem Fluss Tiebel gelangten viele Nährstoffe in den Ossiacher See. Nun werde das Moor erneut zum Pufferbecken für den See. „Die Pflanzen werden schädliche Nährstoffe wie Phosphor oder Stickstoff aufnehmen und damit das Wachstum von Algen im Ossiacher See verhindern. Somit gewinnt der See nach und nach an Wasserqualität“, so Johann.

Bleistätter Moor

ORF/Petra Haas

Hier grasten einst Rinder

Erste positive Auswirkungen seien bereits sichtbar, so Johann: „Die Anzahl der Wasserpflanzen hat im Ossiacher See zugenommen. Genauso haben sich bereits einige Großvögel wieder angesiedelt, darunter der Uhu. In einem alten Pumphaus finden in Zukunft Fledermäuse und Störche ihr neues Zuhause.“

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Das Moor kehrt zurück

Viele Vögel sind schon wieder zurückgekehrt, die Renaturierung ist aber ein langsamer Prozess.

Für Bevölkerung erlebbar machen

Das Moor wird aber auch durch Wege und Aussichtstürme für die Bevölkerung zugänglich gemacht, es soll ein Ort zum Durchatmen, Erholen und Genießen werden. Unter dem Motto „Slow Trail“ soll es Sitzbänke, Aussichtsplattformen, Hängematten und leicht begehbare Kurzwanderwege geben.