Jugendrat-Kandidat postete Gewaltvideo

Ein Jugendlicher, der sich der Wahl zum Villacher Jugendrat stellen wollte, hat seine Kandidatur zurückgezogen. Grund ist ein Gewalt verherrlichendes Video, das er auf Facebook veröffentlicht hat.

Unter dem Titel „Österreicher gegen Tschetschene“ wird eine Gewaltszene auf einem Parkplatz gezeigt. Nach Protesten der FPÖ-Jugend zog der Jugendliche seine Kandidatur nun zurück. Der Landesobmann des „Rings Freiheitlicher Jugend“, Roman Linder, fordert nun für alle Kandidaten des Jugendrats die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses.

RFJ-Kritik: Ein Drittel arabischer Abstammung

Einige Tage zuvor hatte der RFJ Kritik an der Zusammensetzung der Kandidaten für den Jugendrat geübt und gefragt: „Spiegeln diese Kandidaten die Villacher Jugend wieder?“ (Anm. der Redaktion: wörtliches Zitat). Denn es sei „sehr bedenklich, dass beinahe ein Drittel der Kandidaten zum Villacher Jugendrat arabischer Abstammung“ sei.

Die Sozialistische Jungen Generation (SJG) in Villach, die die Kandidaten vorab mit Bild und Namen vorgestellt hatte, wies das zurück. Man habe die Kandidaten nicht an „den Pranger“ stellen wollen. „Nationalität, Herkunft, sexuelle Orientierung, Religionszugehörigkeit: all das sind Dinge, die im 21. Jahrhundert in einer aufgeklärten Gesellschaft keine Rolle mehr spielen dürfen“.

Jede Kandidat des Jugendrats habe Respekt verdient. „Es darf nicht sein, dass Jugendliche, die sich über alle Parteigrenzen hinweg, für ihre Stadt einsetzen, von rechten Bewegungen diffamiert werden“, so der Bezirksvorsitzende Christopher Slug.

Wahl zum Jugendrat noch bis Freitag

Die Wahl zum Villacher Jugendrat läuft noch bis Freitag. 36 Kandidaten bewerben sich um 17 Sitze.

Die Jugendräte im Alter zwischen 14 und 20 Jahren nehmen seit 21 Jahren an Gemeinderatssitzungen in Villach teil und können mitgestalten und mitbestimmen.