Dreharbeiten zu Schinegger-Film angelaufen
Bis zum 19 Lebensjahr wurde Erik Schinegger für ein Mädchen gehalten. Er gewann die Damenabfahrt der Weltmeisterschaft 1966. Erst später wurde bei einem medizinischen Test festgestellt, dass „Erika“ Schinegger genetisch einem Mann glich. Nach der Geschlechtsumwandlung ließ Erika ihren Vornamen auf Erik abändern. Der Rest ist Geschichte, Filmgeschichte.

ORF
Markus Freistätter steht als Erik(a) Schinegger vor der Kamera.
Zu laute Almhüttenmusik - die Nerven liegen blank
Am Set auf der Gerlitzen ist „Zeit“ Geld. Die Nerven können deshalb schon einmal blank liegen, wenn die Dreharbeiten wegen zu lauter Skihütten-Musik unterbrochen werden müssen. „Lotusfilm“-Produzent Thomas Pridnig und Star-Regisseur Reinhold Bilgeri stehen im ständigen Kontakt, kein Wunder bei einem Geldeinsatz von 3,5 Millionen Euro. Für Pridnig, einen gebürtigen Klagenfurter, geht mit der Realisierung des Films ein Traum in Erfüllung.

ORF
Einsamkeit eines „Anderen“ als Thema
Faszinierend an der Geschichte Erik Schineggers sei vieles, so Regisseur Bilgeri – vor allem, „welche Einsamkeit dieser Mensch hinter sich gebracht" und sich selbst dabei besiegt hat. „Auch, wie die Gesellschaft damals mit so einem Outlaw umgegangen ist, der gar nichts dafür konnte – es war eine Laune der Natur“, so Bilgeri.

ORF
„Es bedeutet mir wahnsinnig viel, jemanden darstellen zu dürfen, der noch lebt und so viel erlebt hat, wie Erik Schinegger“, so Hauptdarsteller Markus Freistätter.
Eine Filmszene, drei Locations
Um den Film umzusetzen wird hoher logistischer Aufwand getrieben. Ein und dieselbe Szene wird an drei verschiedenen Locations gedreht. Gespielt wird die junge Erik(a) Schinegger von Markus Freistätter aus Wien. Dem Schauspieler sind im Gespräch über das Projekt Ehrfurcht und Begeisterung anzumerken. „Es bedeutet mir wahnsinnig viel, jemanden darstellen zu dürfen, der noch lebt und so viel erlebt hat, wie Erik Schinegger.“ Er habe sich ein ganzes Jahr auf die Rolle vorbereitet und sich öfter mit Erik Schinegger getroffen.

ORF
Originale Lederskischuhe als „Pistenchallenge“
An Originalschauplätzen zu drehen bedeutet auch, mit der Original-Ski-Ausrüstung von damals zurechtzukommen. Diese wurde vom Skimuseum Mürzzuschlag zur Verfügung gestellt. Mit dem alten Equipment den „Umsteigschwung“ hinzubekommen hieß für die Darsteller, sich eine alte Technik neu aneignen zu müssen. Vor allem die damals gängigen Lederskischuhe sind auf der Piste eine der Herausforderungen, die dem fertigen Film später nicht anzumerken sein sollen.

ORF
Links:
- Hunderte wollen Kinoluft schnuppern (kaernten.ORF.at; 18.2.2017)
- Casting: Filmcrew sucht Komparsen (kaernten.ORF.at; 15.2.2017)