Was einen Frisör beflügelt

Seit vielen Jahren frisiert Gero Kuss Prominenz und Adel für rauschende Ballnächte. Er war der Frisör der Wiener Schickeria, vor allem für den Opernball. Das Wichtigste für den Beruf seien Leidenschaft und die Kundinnen glücklich zu machen.

Gerade jetzt in diesen Tagen rund um den Opernball erinnert sich der Frisörmeister immer wieder gern an seine Zeit als „Wiener Promifrisör“, da war der Opernball eine besondere Herausforderung. Mit seinem Team frisierte Kuss die Debütantinnen und kreierte Jahr für Jahr besondere Frisuren für den roten Teppich. Die Termine seien schon drei Monate im Voraus gebucht worden. Es dürfe keine Frisur so sein, wie die andere.

Promifrisör Kuss

Kuss

„Meine Philosophie war immer, dass wir ein Bild vom Kleid sehen und die Frisur dann dem anpassen“, so Kuss. Eine Hochsteckfrisur samt Make Up dauere mindestens zwei Stunden. Ein Stammgast war zum Beispiel Vicky Leandros. Abends habe er den Opernball dann im Fernsehen angeschaut und nach seinen Frisuren gesucht.

Rania von Jordanien bekam Hochsteckfrisur

Unter den Top-Promis war sogar eine Königin: „Das war Rania, die Königin von Jordanien auf Staatsbesuch. Sie hat eine Hochsteckfrisur für einen Galaabend bekommen. Das war für mich eine große Ehre und aufregend.“ Er sei ins Hotel Imperial geschickt wurden, vorbei an vier Securitycheckpoints. Sie sei sehr freundlich gewesen, erinnert sich Kuss.

Promifrisör Kuss

Kuss

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Larissa Marolt

Vor neun Jahren machte er sich mit Bruder und Ehefrau in Klagenfurt selbstständig. Gestartet habe man zu viert, nun seien sie 23 und mussten das Geschäft erweitern. „Austria’s Next Topmodel“ sei von ihm während der ganzen Staffel frisiert worden. Larissa Marolt wurde für die „Promi Shopping Queen“ gestylt. Wie ist es, Larissa Marolt zu stylen: „Sie ist total easy und locker, es ist ein Spaß mit ihr etwas zu machen.“

Promifrisör Kuss

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Mit 22 beim Fernsehen

Gero Kuss stammt aus einer Frisördynastie, Kamm und Schere wurden ihm praktisch schon in die Wiege gelegt. Die Eltern hätten ihn immer unterstützt. Er sei schon mit 22 Jahren nach Düsseldorf gekommen und habe dort seine erste Fernsehshow gemacht, so Kuss. Das sei die Morgensendung „Volle Kanne“ im ZDF gewesen. Das Thema war Umstyling, eine Vorher-Nachher-Show. Spannend sei die Schulung der WDR-Maskenbildner gewesen, auch Talkshows standen auf der Liste des jungen Frisörs.

Promifrisör Kuss

Kuss

Leidenschaft und perfekte Technik

So ist ihm auch die Aus- und Weiterbildung seiner Lehrlinge und Mitarbeiter sehr wichtig. Es gebe Seminare und interne Schulungen für alle. Die Lehrlinge sollen so rasch wie möglich mit Kunden arbeiten. Er suche bei Bewerbern immer nach der Leidenschaft, das sei nicht so einfach, so Kuss.

Das besondere am Beruf sei es, jeden Tag Menschen glücklich zu machen, so Kuss. Das sei ein weiter Weg, ohne absolute Leidenschaft gehe es nicht. Auch das Fachliche müsse perfekt sitzen. Es sei ein jahrelanges Training nötig. Kunden kommen sogar von Wien und Graz nach Klagenfurt.

Heuer ist Longbob das „Must have“

Auch er selbst und sein Bruder schauen sich in der Welt nach neuen Trends um, heuer waren sie in Stockholm auf einer Europashows, da waren 1.500 Frisöre dabei, so Kuss. Auch in Rom habe man die neuesten Trends gesehen. Heuer gehe es nicht ohne Longbob und Balayage-Färbetechniken mit weichem Verlauf.