Klimawandel trifft Klagenfurter Wälder

Forschern zufolge soll der Wald im Klagenfurter Becken durch die prognostizierte Trockenheit und die höheren Temperaturen stärker betroffen sein, als andere Regionen. Die Forstwirtschaft müsse die Bestände anpassen, heißt es.

Der Klimawandel soll vor allem im Osten Österreichs mehr Trockenheit und höhere Temperaturen bringen. Auch das Klagenfurter Becken gehört laut dem Bundesforschungszentrum für Wald zu den Risikogebieten. Mit der Fichte werden ausgerechnet der häufigsten Kärntner Baumart schlechte Zeiten vorhergesagt. Diese macht 60 Prozent der gesamten Waldfläche aus.

Mehr Hitze, weniger Niederschlag

Laut Georg Kindermann vom Bundesforschungszentrum für Wald profitieren Bäume ab 1.200 Meter Seehöhe von den wärmeren Temperaturen, in tieferen Lagen - also auch im Klagenfurter Becken - macht dem Wald die Trockenheit mit bis zu 20 Prozent weniger Niederschlag zu schaffen. Deshalb sei die Forstwirtschaft gefordert, ihre Bestände den prognostizierten Bedingungen anzupassen und den Wald „klimafit“ zu machen, um Zuwachsverluste auszugleichen. Der Baumartenwechsel sei zwar ein sehr langwieriger Prozess, langfristig gesehen müsse es aber einen sukzessiven Wechsel der heutigen Bestände geben.

Bis zu fünf Grad mehr bis 2100

Prognosen zum Klimawandel sprechen von zwei bis zu fünf Grad mehr und bis zu 20 Prozent weniger Niederschlag bis ins Jahr 2100. Betroffen wären laut Bundesfirschungszentrum das Weinviertel, das östliche Waldviertel, der Wienerwald, das Grazer Bergland, das Mittel- und Südburgenland, punktuell das Klagenfurter Becken, das Mühlviertel, die östlichen Randalpen und die inneralpinen Trockengebieten.

Mögliche Alternativen zur Fichte seien Baumarten wie Eiche, Kiefer, Tanne und Douglasie, so Kindermann.

Wo der Wald klimafit sein muss

Auf welchen Standorten wird der Wald besonders unter Druck kommen? Sollte es, wie prognostiziert, im Winter wärmer und im Sommer trockener werden, sind vor allem an Standorten, die schon jetzt Probleme mit den klimatischen Bedingungen haben, gravierende Auswirkungen auf den Wald zu erwarten, so der Waldökologe Michael Englisch.

Veränderungen wichtiger Standortsmerkmale, ungewöhnliche Wetterereignisse und neuartige Schädlinge würden den Forstleuten zukünftig einiges abverlangen. Es könne zu Trockenstress und Wachstumsrückgängen kommen.

Holzverwendung „gut für das Klima“

Holz zu verwenden sei aber weiterhin gut für das Klima. Bäume nun gar nicht mehr zu nutzen sei jedenfalls keine Lösung, so der BFW-Leiter Peter Mayer.

Die Verwendung von Holzprodukten habe nachweislich einen positiven Effekt auf die Treibhausgasbilanz, indem die Verarbeitung von weitaus energieintensiveren Produkten, zum Beispiel aus Stahl, vermieden werde. „Die zusätzliche Nutzung von Holzprodukten trägt viel mehr zur Erhöhung der Klimafitness bei als nur die Pflege des Waldes allein“.

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