Klein St. Veit: Arsen im Trinkwasser

In Klein St. Veit (Völkermarkt) ist eine erhöhte Konzentration von Arsen im Trinkwasser festgestellt worden. Die Quelle wurde sofort vom Netz genommen. Die Ursache ist noch unklar. Die Gemeinde ist zwei Kilometer von der Deponie Brückl entfernt.

Die Kontrolle des Wassers wurde von der Gemeinde auf Verlangen der Bürger vorgenommen, die sich Sorgen wegen der Deponie der Donau Chemie AG in Brückl machen. Das Ergebnis hatte der Völkermarkter Bürgermeister Valentin Blaschitz nicht erwartet. Statt zehn Mikrogramm Arsen wies die Probe 17 Mikrogramm pro Liter auf. Das war am 27. Jänner, seit dem Tag ist die Quelle auch vom Netz.

Derzeit kommt Wasser aus Brückl

Blaschitz sagte, in welchen Zusammenhang die Belastung stehe, wisse man nicht. Man warte das Ergebnis der Nachkontrolle ab und werde dann mit dem Landesgeologen das weitere Vorgehen besprechen. „Wir wollen heuer die Quellfassungen und den Hochbehälter sanieren. Sollte sich herausstellen, dass wir das Arsen nicht wegbekommen, müssen wir die Vorgangsweise auch hier neu überlegen.“ Derzeit werden die Bürger mit Wasser aus Brückl versorgt, so Blaschitz. Von der Deponie Brückl sei man in Luftlinie etwa zwei Kilometer entfernt. Auf der Deponie lagert auch mit HCB verseuchter Blaukalk.

Donau Chemie: Natürliches Arsenvorkommen

Von der Donau Chemie hieß es dazu, dass man niemals Arsen oder Arsenverbindungen hergestellt bzw. als Hilfsstoff in der Produktion eingesetzt habe. Folglich könne sich auch kein Arsen in der Altlastdeponie K20 abgelagert haben. Allein schon durch die höhere geografische Lage der Quelle sei eine grundsätzliche Beeinträchtigung durch die Altlast auszuschließen.

Dies habe auch der Landesgeologe Jochen Schlamberger in einer ersten Einschätzung festgestellt. Die Quellen in Klein St. Veit würden in einem Bereich liegen, wo geogen bedingt Arsen vorkommen könne. Bei Untersuchungen von Bachsedimenten in diesem Bereich sei ein natürliches Vorkommen von Arsen festgestellt worden.

Weiter Warten auf Umweltmediziner

Für die Fragen, was diese Grenzwertüberschreitung bei Arsen für den menschlichen Organismus bedeutet wäre eigentlich der Umweltmediziner des Landes zuständig. Doch Kärnten hat immer noch keinen. Seit zwei Jahren wird nach einem geeigneten Kandidaten gesucht. Zwei Bewerber gab es nach mehreren Ausschreibungen, aber nur einer kam zum Hearing. Ob dieser jetzt den Job des Umweltmediziners übernimmt oder nicht soll noch diese Woche bekannt gegeben werden.