Goldschakale im Gailtal beunruhigen Jäger

Nach Luchs und Bär wird noch ein Raubtier in Kärnten heimisch: der Goldschakal. Jäger sahen im Gailtal einige Tiere und sind beunruhigt. Die Bejagung des wolfähnlichen Tieres ist derzeit verboten und auch nicht angedacht.

Ein Goldschakalpaar ließ sich vor zwei Jahren in Kärnten nieder. Zur Besorgnis der Jäger und des Hegeringleiters Stefan Ferlitsch: „Der Goldschakal hat sich in der Zwischenzeit vermehrt. Einmal hat er sechs Junge geworfen und 2016 wären es fünf Junge gewesen. Das Wild ist nervös, und man sieht, dass es immer auf der Flucht ist.“ Man habe in den letzten zwei Jahren vermehrt Wildrisse festgestellt. Es waren total gesunde Rehe, die nicht durch etwas anderes verendeten, sondern gerissen worden seien, so Ferlitsch.

Goldschakal durch Spektiv

Vorderberger Jägerschaft

Ein Jäger sah die Goldschakale durch sein Spektiv

Goldschakal als „Problemtier“

Wildbiologe Thomas Huber sagt, von Bulgarien aus sei der Goldschakal Richtung Norden aufgebrochen. Das habe damit zu tun, dass auch die Schutzbestimmungen höher geworden seien und die starke Verfolgung nachgelassen habe. In Ungarn sei der Goldschakal bereits eine Problemtierart. Er verdränge Füchse, fresse zwar bevorzugt Obst und Mäuse, aber von seiner Größe her könne es bis zu Rehkitzen gehen.

Goldschakal im Gailtal

ORF

Jagdgesetz oder unter Beschuss?

Laut Hegeringleiter Ferlitsch sollte die Jägerschaft den Goldschakal ins Jagdgesetz aufnehmen, damit sie, wenn es notwendig wäre, reagieren könne, Schuss- bzw. Schonzeiten sollten verordnet werden. Gejagt werden dürfe der Goldschakal derzeit nur in Oberösterreich, in vielen Bundesländern wie in Kärnten sei man davon weit entfernt.

Vor die Kamera bekommt man das Tier nur sehr schwer und äußerst selten, aber im unteren Gailtal gelang es bereits einigen Jägern. Man rechnet hier damit, dass sich die Goldschakalpopulation in den nächsten Jahren Richtung Pressegger See ausbreiten wird.