Aktion Leben: Mehr Aufklärung bei Samenspende

Ein Beitrag über den Mangel an Samen- und Eizellenspender in Kärnten hat viele Reaktionen hervorgerufen. Die „Aktion Leben“ sagt, dass das Gesetz die Spender zu wenig schütze und dass es zu wenige unabhängige Informationen gebe, denn es gehe auch ums Geschäft.

Samen- und Eizellenspenden sind in Österreich vom Gesetz her erlaubt und weit gehend akzeptiert. Allerdings fehle es an unabhängigen Beratungseinrichtungen, sagte Martina Kronthaler, Generalsektretärin der „Aktion Leben“. Sie kritisiert vor allem die fehlende Information für Frauen, die eine Eizelle spenden wollen: „In Österreich ist es laut Gesetz möglich, dass Frauen, die eine Eizellenspende überlegen, vom gleichen Arzt beraten werden, die die Spende für ihre Patientinnen wollen“. Hier bestehe ein klarer Interessenskonflikt, so Kronthaler.

„Hormonelle Stimulation nicht ohne Risiko“

Das Thema Invitrofertilisation würden in Österreich bagatellisiert, meinte Kronthaler. Kinderlose Paar würden über die Folgen einer künstlichen Befruchtung durch Samen- oder Eizellenspenden zu wenig aufgeklärt. Gerade junge Frauen wüssten zu wenig darüber, wie sie eine Eizellenspende auf den Körper auswirken könne. Bei der Eizellenspende müssen sich junge gesunde Frauen hormonell stimulieren lassen. Das sei nicht ohne Risiken, so Kronthaler. Zu dem ganzen Thema gebe es wenig internationale Studien, das liege sicher auch daran, dass ein Geschäft dahinterstehe.

„Beratung für Eltern“ fehlt

Generell will die Aktion Leben die künstliche Befruchtung nicht in Frage stellen, es gebe aber viele Bereiche, bei denen die gesetzlichen Vorgaben genauer definiert sein müssten, wie beim Recht der Kinder, ihre genetischen Eltern kennenzulernen: „Die Kinder haben das Recht, mit 14 Einsicht zu nehmen und die genetischen Eltern kennenzulernen, aber es gibt kein Angebot für die Eltern, wie sie die Kinder informieren.“

Überhaupt sei die Gesellschaft gefordert, sich mit dem Thema Unfruchtbarkeit und Kinderlosigkeit mehr zu beschäftigen. Dabei sei auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker zu berücksichtigen.

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