Zelt-Verbot für Fischer könnte fallen

Fischer sollen in Kärnten künftig nicht mehr im Regen ausharren müssen. ÖVP und FPÖ fordern, das Zelt-Verbot für Fischer aufzuheben. Dieses könnte mit dem neuen Naturschutzgesetz, das im Frühjahr beschlossen werden soll, tatsächlich fallen.

„Dem Jäger seinen Hochsitz und dem Fischer sein Zelt“, forderte am Montag ÖVP-Klubobmann Ferdinand Hueter. Das Zelten in der freien Natur ist in Kärnten verboten, das gilt auch für die Regenunterstände der Fischer. Hueter fordert eine Ausnahme für die Fischer, dazu bräuchte es eine Novellierung des Naturschutzgesetzes. Bei den Fischern wachse jedenfalls der Unmut, so Hueter. „Was für den Jäger möglich ist, muss auch für den Fischer möglich sein. Wir sprechen hier nicht über unkontrollierten Camping-Tourismus, sondern über einen Schutz vor schlechter Witterung.“

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ORF

Die FPÖ will mittels eines Dringlichkeitsantrags in der nächsten Landtagssitzung die Reparatur des Gesetzes beschleunigen. Klubobmann Christian Leyroutz sagte, die Fischer hätten bereits im Juli eine Petition eingebracht, das Problem sei auch im Ausschuss für Naturschutz behandelt, seither herrsche aber Funkstille.

Fischereireferent Gerhard Köfer (Team Kärnten) sagte, er habe eine Ausnahmeregelung für die Fischer von Anfang an begrüßt. In der nächsten Landtagssitzung will Köfer einen Antrag zu einer dementsprechenden Änderung des Naturschutzgesetzes einbringen.

Novelle bereits in Ausarbeitung

Zuständig für eine Änderung des Naturschutzgesetzes ist Umweltreferent Rolf Holub (Grüne). Auch aus dessen Büro kommt Zustimmung. Derzeit sei eine Novelle des Naturschutzgesetzes in Ausarbeitung, in den nächsten Wochen soll es beschlossen werden. In Abstimmung mit den Fischern könnten im neuen Gesetz Zonen festgelegt werden, in denen die Fischer einen Witterungsschutz aufbauen dürfen.

Nun liege es laut Büro Holub an Köfer als Fischereireferent, mit den Fischern auszuarbeiten, in welchen Zonen die Erlaubnis gewünscht werde. Generell freigeben könne man das Zelten nicht, aber für bestimmte Zonen würde man dann Ausnahmebescheide erstellen. Das sei so mit Köfer vereinbart worden.

SPÖ: Ja, aber keine „Mini-Campingplätze“

Auch die SPÖ spricht sich dafür aus, dass die Fischer künftig nicht mehr im Regen ihrem Hobby oder Beruf nachgehen müssen. Die Novellierung des Naturschutzgesetzes sollte dahingehend eine Lösung für die Fischer bringen. „Es muss – unter Einhaltung der Naturschutzbestimmungen – möglich sein, dass Fischer zeitlich begrenzt ihre Zelte aufschlagen dürfen“, sagte SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser. Die Ausnahme solle für die Nacht und bei Schlechtwetter gelten.

Für die SPÖ muss diese Ausnahmeregelung an eine behördliche Fischerkarte oder die private Lizenz eines Fischereiberechtigten gebunden sein. Außerdem müsse die Zeltgröße limitiert sein und die Fischer müssen sich zur Müllvermeidung verpflichten. Die Kontrollen könnten von der Bergwacht und den Fischereiaufsichtsorganen durchgeführt werden. Keinesfalls solle die Novelle jedenfalls zu neuen „Mini-Campingplätzen“ führen.