Höchster Landesorden für Heinz Fischer

Heinz Fischer ist am Dienstag mit dem Kärntner Landesorden in Gold und mit dem Europapreis „Europaeus“ ausgezeichnet worden. Der Alt-Bundespräsident sei Kärnten in ernsten und kritischen Situationen zur Seite gestanden, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Der Kärntner Landesorden in Gold ist die höchste Auszeichnung, die Kärnten zu vergeben hat. Fischer konnte bei der Feier im Spiegelsaal der Landesregierung außerdem den „Europaeus“ entgegennehmen. Er hätte ihm bereits im September beim CEE-Wirtschaftsforum Velden übergeben werden sollen, Bundeskanzler Christian Kern hielt damals die Laudatio. Fischer war jedoch wegen der Teilnahme am Begräbnis von Israels Ex-Staatspräsident Schimon Peres nicht anwesend.

Heinz Fischer Orden und Europaeus

ORF

Heinz Fischer erhielt den Kärntner Landesorden in Gold]

Orden mit „viel Gefühl“

Kaiser sagte, Heinz Fischer sei ein großer Europäer, habe weltweit und bei den Vereinten Nationen Gehör gefunden und sei unbestreitbar ein großer Österreicher. Auch dem Land Kärnten sei Fischer – auch in ernsten, kritischen Situationen – oft zur Seite gestanden. Das Dankeschön in Form des Landesordens beinhalte daher auch viel Gefühl von tausenden Kärntnerinnen und Kärntnern.

Kaiser hob Fischers vermittelnden Einsatz bei der Lösung der topographischen Frage hervor, seine Verbindung mit der Kärntner Kultur. Er erinnerte an die gemeinsame Eröffnung des Museum Liaunig in Neuhaus, Messeeröffnungen, den Ankick eines Fußballjugendturniers in Klagenfurt und „sub auspiciis“-Promotionen an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Ein wichtiger Beitrag für die internationale Verständigung im Zusammenhang mit Volksgruppen sei der gemeinsame Besuch bei der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien gewesen.

Fischer: „Man freut sich“

Fischer sagte, dass er als Bundespräsident viele Ehrungen vorgenommen habe und sich dabei oft gefragt habe, woran diese Menschen gerade denken. „Diese Frage wurde mir heute beantwortet, ich weiß jetzt, wie man sich als Geehrter fühlt: man freut sich“, meinte er. Fischer erzählte von seiner Kindheit, die stark vom Zweiten Weltkrieg beeinflusst gewesen sei. Diese entsetzlichen Eindrücke würden ihn sich lebenslang für Frieden einsetzen lassen. An Kärnten schätzt Fischer die Berge, „die einen nicht mehr loslassen“, die Menschen, die „eine eigene Art der Kommunikation mit Hilfe von Musik und Kulinarik“ pflegen würden. Viele Beziehungen habe er zu diesem Bundesland.

Laudatio von Gerda Fröhlich

Zur Verleihung des „Europaeus“ hielt die ehemalige Intendantin des Carinthischen Sommers, Gerda Fröhlich, die Laudatio. Dieser Preis wird seit 2009 von Land Kärnten, Wirtschaftskammer Kärnten und Forum Velden an wichtige Brückenbauer im europäischen Einigungsprozess verliehen. Fischer habe den Menschen, insbesondere der jungen Generation, immer die Bedeutung des Friedensprojektes Europa nähergebracht. Die Laudatorin hob Fischers Einsatz für eine offene, demokratische Gesellschaft hervor, aber auch dessen Interesse für Wissenschaft und die schönen Künste.