Flughafen vor Neuausschreibung
Aus der Zentrale der Frankfurt Airport AG (Fraport) hieß es am Donnerstag, man kenne den Flughafen Klagenfurt und man sei auch bestrebt, das eigene Flughafen-Portfolio zu erweitern. Zu den künftigen Plänen wollte der Sprecher des Konzerns aber keine Auskunft geben.
Weltweites Unternehmen
Fraport ist eine mehrheitlich im staatlichen Eigentum befindliche börsennotierete Betriebsgesellschaft mit fast 21.000 Mitarbeitern weltweit. Fraport hat Beteiligungen an Flughäfen von Peru bis Bulgarien. Auch der Flughafen Laibach gehört zu 100 Prozent einer Fraport-Tochtergesellschaft.
Kaiser: Betrieb muss aufrecht bleiben
In den kommenden Tagen wird die Ausschreibung zum mehrheitlichen Verkauf des Flughafens veröffentlicht. Im Fall einer Privatisierung stehen nach den bisherigen Plänen 74 Prozent des Flughafens zm Verkauf. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) will sich künftig ein Vetorecht einräumen lassen. „Wir wollen, dass sich die öffentliche Hand eine entsprechende Sperrminorität behält.“
Wesentlichste Auflage für den künftigen Investor werde sein, dass der Flugbetrieb aufrecht bleibt. Auch sei es ausgeschlossen, dass Grundstücke, die der Kärntner Flughafenbetriebsgesellschaft gehören, verwertet werden. „Private Aneignungen wird es nicht geben und auch andere Gerüchte, die in die Welt gesetzt wurden, sind schlichtweg falsch“, sagte Kaiser am Donnerstag.
Er verwies auf den Businessplan des Flughafens, der eine klare Linie vorgeben würde. „Unser Ziel ist es, auf 400 bis 500 Rotationen zu kommen. Das ist erreichbar.“ Voraussetzungen seien gemeinsame Anstrengungen im Tourismus- und Marketingbereich. Im Bieterverfahren setzt Kaiser weiterhin auf regionale Investoren, die sich beteiligen sollten. Für ihn sei der Ausstieg Haselsteiners noch nicht ganz vom Tisch, wie er sagte, mehr dazu in Flughafenprivatisierung: Haselsteiner steigt aus.
IV-Präsident zeigt Interesse
Der Präsident der Industriellenvereinigung, Christoph Kulterer, bekräftigte im ORF-Interview, es sei sinnvoll, den Flughafen mit privater Beteiligung weiterzubetreiben. Er könne sich vorstellen, sich als Unternehmer zu engagieren: „Der nächste Schritt ist die Ausschreibung, dann wird man sehen.“
Robert Ulbing
Offene Fragen wegen Rückzahlungen
Zu den von der EU-Kommission angeordneten Rückzahlungen von Beihilfen, die zwei Billigfluglinien an das Land zu leisten hätten, sagte Kaiser am Donnerstag: „Etliche Rechtsfragen müssen noch geklärt werden“, denn auch Ryanair und Tuifly hätten Anwälte, die die Rück-Zahlung der 13 Millionen Euro beeinspruchen würden. Bis jetzt habe das Land Kärnten noch keine Möglichkeit gehabt, den Bescheid der EU-Kommission einzusehen, so Kaiser.