US-Wahlnacht an Uni: Überraschender Sieg

Das Institut für Anglistik und Amerikanistik an der Uni Klagenfurt hat eine US-Wahlnacht organisiert, man konnte die Wahl live im Fernsehen verfolgen. Mit einem Sieg von Donald Trump rechneten die meisten Professoren und Studenten nicht.

Dass Donald Trump und nicht Hillary Clinton die Wahl für sich entscheiden konnte, war auch bei der Veranstaltung auf der Alpen-Adria-Universität für die meisten überraschend. Kurt Wagner, der Präsident der Österreichisch Amerikanischen Gesellschaft sagte, endlich sei ein schmutziger Wahlkampf zu Ende.

US Wahlnacht Uni Klagenfurt

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Es sei eine negative Wahl gewesen, weil jeder den Kandidaten im Grunde genommen nur gewählt habe, um den anderen zu verhindern und nicht, weil das Wahlprogramm so überzeugend gewesen sei. Es sei ein Kampf zwischen zwei starken Persönlichkeiten gewesen. Die Menschen diskutierten nicht anstehende Probleme oder politische Einstellung sondern sie würden über die Kandidaten selbst sprechen, das sei ein Unterschied dieser Wahl zu anderen.

US-Präsident ist ein Mythos

Heinz Tschachler vom Institut für Anglistik und Amerikanistik sagte zum Mythos US-Präsident, man müsse weit in die Geschichte zurückgehen, um diesen Mythos zu verstehen. Die USA waren die erste Republik, wenn auch noch nicht Demokratie. Sie hätten sich selbst eine Verfassung gegeben, das sei ein politisches Experiment gewesen, das Beispielsfolgen hatte.

„Mit der Gründung dieser Vereinigen Staaten ist ein Mensch Präsident geworden, der zu Lebzeiten schon eine Legende wurde, George Washington.“ Seit damals sei die Präsidentschaft etwas, worauf sich Wünsche und Erwartungen konzentrieren, viele davon unerfüllt, so Tschachler. Barack Obamas Wahlerfolg sei überwältigend gewesen, aber kein Mensch könne solche Erwartungen einlösen.

US Wahlnacht Uni Klagenfurt

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Man könne davon ausgehen, dass sich Trump beispielsweise Ronald Reagan zum Vorbild nehmen und sich auch mit Putin verständigen könne. Das könne man nicht vorhersagen. Er glaube aber nicht, dass Trump wie ein Krieger auftreten werde und Porzellan zerschlage, so Tschachler.

Trump will täglich eine Schlagzeile

Jim Forsher beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema US-Wahlen. Er sagte, die Wahl sei einzigartig gewesen, denn so etwas habe es noch nicht gegeben. Noch nie hätten die Kandidaten die Medien genutzt: „Trump will die tägliche Schlagzeile, er weiß, Dinge richtig auszudrücken, damit er auf die Frontseite der Zeitungen kommt oder eine Nachrichtenstory bekommt. Kein anderer Kandidat konnte das bisher so wie er.“ Auch soziale Medien seien in dieser Form noch nicht genutzt worden, so Forsher. Wenn Trump twitterte, habe es gleich Nachrichten in den Medien darüber gegeben.

Am 20. Jänner findet die Inauguration von Donald Trump statt. Bis dahin wird sich zeigen, ob die politischen Wellen zu einem Tsunami werden oder sich glätten.

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