Hofmannshütte – das Ende der Legende

Eine der ältesten Schutzhüten der Ostalpen, die Hofmannshütte unter dem Großglockner, wird derzeit ersatzlos abgerissen. Es ist das Ende einer Legende, auf einen Neubau konnte man sich nicht einigen.

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts entstand mit der Hofmannshütte unweit der Franz-Josefs-Höhe ein Basislager für Besteigungen des Großglockners. Mit dem Schmelzen des Pasterzengletschers schwand auch die Bedeutung der Hütte von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. 2005 wurde die bereits baufällige Hütte dann geschlossen. Nach elf Jahren Diskussion entschied der Eigentümer, der Österreichische Alpenverein, dass es keinen Neubau geben wird - mehr dazu in
Endgültiges Aus für Hofmannshütte.

Hofmannshütte Abriss Glockner

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Gescheitert sei man letztlich an fehlenden Finanzierungszusagen, sagt Peter Kapelari vom Alpenverein. Außerdem hätten sich zahlreiche Mitglieder dafür ausgesprochen, den Grund, auf dem die Hütte steht, „der Natur zurückzugeben“, zumal ihre Funktion als Schutzhütte nicht mehr gegeben sei. Den Bau einer neuen Hütte hält Kapelari für unrealistisch: „Aus jetziger Sicht glaube ich das nicht. Wir konzentrieren uns jetzt auf andere Projekte, wie den Ausbau der Salmhütte.“

Abriss unter strengen Auflagen

Jetzt ist die Hofmannshütte eine Baustelle im Herzen des Nationalparks, 2.500 Meter über Heiligenblut. Der Abriss ist kompliziert, denn die Hütte liegt in einer Sonderschutzzone des Nationalparks Hohe Tauern.

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Nur rund um das Haus darf Abbruchmaterial gestapelt werden

Fast jedes Stück Holz muss deswegen händisch aus dem Gemäuer geholt werden. Das Abbruchmaterial darf nicht auf die Wiese neben der Hütte gelegt werden, mit Muldenkippern wird alles morgens und abends über den Gamsgruben-Wanderweg abtransportiert.

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Das Material muss über den Wanderweg abtransportiert werden

Abtransport mit Hubschrauber

Nur über den Wanderweg komme man zur Baustelle, „eine schwierige Aufgabe“, sagt Lukas Granitzer von der Lienzer Baufirma Frey, die den 100.000-Euro-Auftrag übernommen hat. Wahrscheinlich wird es deswegen auch nötig sein, das Material teilweise mit einem Hubschrauber abzutransportieren. Im Nationalpark verbleiben dürfen nur die Steinmauer und nicht verunreinigte Mauerstücke. Noch heuer soll der Abriss beendet werden - vorausgesetzt, dass es keinen frühen Wintereinbruch gibt, der hier jederzeit möglich ist.

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