Flugverkehr drei Wochen lahmgelegt
Am Sonntagabend hob das letzte Flugzeug vom Flughafen Klagenfurt in Richtung Deutschland ab. Mehr als 50 Jahre lang war die Start- und Landebahn des Flughafens Klagenfurt im Dauerbetrieb, am Montag rückten aber Arbeiter mit schwerem Gerät an.
ORF
Betonarbeiten: Zuerst wird es richtig laut
Flughafendirektor Max Schintlmeister sagte zum Sanierungsablauf: „Im ersten Schritt, es wird die lärmintensivste Phase, wird die alte Betondecke geschnitten und entspannt - man kann auch ‚zertrümmert‘ dazu sagen. Es bildet die Grundlage für den neuen Aufbau. Danach wird eine neue Asphaltschicht, insgesamt sind es 60.000 Tonnen, aufgebracht.“ Alles in allem befände man sich „gut im Zeitplan“, so Schintlmeister. Alle Vorarbeiten sind abgeschlossen. Bleibt es dabei, soll der Flughafen am 4. Oktober wieder aufsperren können.
ORF
Montag und Dienstag sollen die von Schintlmeister genannten „lautesten“ Arbeiten abgeschlossen sein, danach wird noch bis 22.00 Uhr gearbeitet.
Asphaltaufbringung beansprucht Tag und Nacht
In den kommenden drei Wochen werde im Schichtbetrieb gearbeitet, sagte Schintlmeister: „Gerade diese Asphaltaufbringung beansprucht Tag und Nacht. Die lauten Aktivitäten werden wir natürlich hauptsächlich am Tag haben und bewusst kurz halten. Es geht jetzt drei Wochen voll durch, wir haben den Zeitraum bewusst sehr eng gesetzt, um die Schließungszeit sehr kurz und die Kosten im Griff zu halten."
Verhandlungen wegen Eurowings-Abwanderung
Die Sanierung soll ein Schritt hin zu mehr Frequenz werden, doch erst in der Vorwoche wurde bekannt, dass Eurowings den Flugbetrieb zwischen Klagenfurt und Berlin im März kommenden Jahres einstellen will. Das letzte Wort ist in dieser Sache noch nicht gesprochen, Verhandlungen werde es noch geben, sagte Schintlmeister. Bis zum Jahr 2019 sollen in Summe 25 Millionen Euro in den Ausbau des Flughafens investiert werden - mehr dazu in Airport Klagenfurt verhandelt über Berlin-Flug.
ORF/Horst Satllegger
Die Betonarbeiten haben am Montag begonnen
Ex-Neos-Chef kritisiert Schintlmeister
Kritik an Schintlmeister wird von Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl (Ex-Neos) erhoben. Er sagte in einer Aussendung, allein mit der Sanierung der Start- und Landebahn sei der stetige Tiefflug des Flughafens Klagenfurt nicht zu stoppen. Vielmehr müsse die Leistung des Flughafendirektors hinterfragt werden, nachdem die Passagierfrequenz seit 2010 um 200.000 abgenommen habe.