Afritz und Gegendtal verwüstet

In ganz Kärnten sind am Montagnachmittag schwere Gewitter und auch Unwetter nieder gegangen. Besonders Afritz ist schwer betroffen. Die Millstätter Bundesstraße in Treffen Richtung Gegendtal bleibt vorerst gesperrt.

Die Regenfälle richteten von Treffen über Feldkirchen bis Friesach Verwüstungen an. Zahlreiche Feuerwehren waren in der Nacht im Einsatz. Im Gegendtal halfen auch die Feuerwehren Villach und Velden aus. In Afritz wurde der Ortsteil Kraa von einer Schlamm- und Geröllmure überrollt, 60 bis 70 Häuser zum Teil verwüstet. Verletzt wurde niemand, der Schaden ist aber enorm. Brücken des Gegendtales wurden überspült, die Zufahrt war nicht mehr möglich. 20.000 bis 30.000 Kubikmeter Material müssen weggeräumt werden, die Aufräumarbeiten werden noch bis Ende der Woche dauern.

Ein Erkundungsflug am Dienstagvormittag zeigte, dass die Verditzer Straße unterspült und Brücken verschoben wurden, zwischen Häusern gingen Muren ab, so der Treffner Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ). In diesem Ausmaß habe er solche Verwüstungen noch nicht gesehen, sagte Glanznig. Am Dienstagabend wurden die Millstätter Straße (B98) und die Verditzer Straße wieder freigegeben.

Hilfe von Landesseite

Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten Stronach) gab bekannt, dass die betroffenen Gemeinden unbürokratische Soforthilfe bekommen sollen.

Feuerwehrleute mussten flüchten

Der freiheitliche Afritzer Bürgermeister Maximilian Linder sagte, besonders die Situation der vermurten Häuser sei schlimm. Der gesamte Graben sei instabil, Bäume drohen umzustürzen. Das bestehende Bachbett müsse dringend freigemacht werden, derzeit fließe der Bärenbach kreuz und quer durch Afritz. Die Feuewehrleute waren bei einer kleineren Überschwemmung schon im Einsatz als die große Mure kam, so Linder. Sie hätten regelrecht flüchten müssen. Das Pionierbataillon aus Villach hilft bei der Freilegung des Bachbettes, die Privathäuser werden innen gereinigt und dann gehe es um die Räumung der Straßen, sagte Linder.

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Unwetter Video

Impressionen aus Feldkirchen, dem Gegendtal bei der Bogenbrücke und dem Lavanttal (Weißenbach)

Undisziplinierte Autofahrer

Die Millstätter Straße musste schon am Montagabend ab Treffen in Richtung Gegendtal gesperrt werden, Polizisten wiesen alle Autofahrer zurück. Am Abend waren die Aufräumarbeiten bei strömendem Regen schon voll im Gange, eine kleinere Mure verlegte die Straße einige hundert Meter hinter der Fensterfirma Strussnig, eine größere in der Klamm. Es konnte in der Nacht die Straße soweit frei geräumt werden, dass die Anrainer nach Hause konnten.

Spendenmöglichkeit:

Für die Betroffenen der Unwetterkatastrophe in Afritz am See hat die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet.

  • Kontowortlaut: Gemeinde Afritz am See - Spendenkonto Unwetter

IBAN: AT58 3938 1002 0041 0209 BIC: RZKTAT2K381

Laut dem dem Treffner Bürgermeister Glanznig seien die Leute am Dienstag trotz der Sperre in die Gefahrenbereiche eingefahren, daher müsse man dort jetzt jemanden postieren, um sie aufzuhalten. Zwischen der Klamm und dem Gasthof Zlattinger sei die Straße komplett gesperrt. Auch die Straße ins Krastal wurde kurzfristig wegen der Gefahr von Verklausungen an der hölzernen Bogenbrücke gesperrt, sie ist aber wieder frei.

Auch Lavanttal schwer getroffen

Im Lavanttal waren der Raum Wolfsberg und die Ortschaft St. Margarethen besonders betroffen. Der Weissenbach trat über die Ufer, mehrere Straßen waren überflutet.

Unwetter Lavanttal

ORF

Der Weissenbach in St. Margarethen trat über die Ufer

Auch Häuser waren von dem Unwetter betroffen, Keller mussten ausgepumpt werden. Die kräftigen Regenschauer und Gewitter zogen auch im Drautal, im Metnitztal und in Feldkirchen durch.

Unwetter Lavanttal

ORF

Die Landesalarm- und Warnzentrale verzeichnete bis zum Abend über 100 Feuerwehreinsätze.

Heftige Gewitter auch in der Steiermark

Auch in der Steiermark gingen Montagabend schwere Gewitter und Unwetter nieder. Die steirischen Feuerwehren waren wieder im Großeinsatz. Die ganze Steiermark sei betroffen gewesen, sagte Feuerwehrsprecher Thomas Maier: „Von Liezen bis nach Radkersburg hat es Unwettereinsätze gegeben, besonders betroffen waren aber Graz-Umgebung und Leibnitz - mehr dazu in Wieder heftige Unwetter (steiermark.ORF.at).

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