Drogenproblematik verschärft sich

Zehn Drogentote hat es in Kärnten heuer schon gegeben. Immer öfter werden gefährliche Substanzen über das Internet bestellt. Drogenhändler aus Afghanistan fassen in Kärnten laut dem Suchtmittelbericht des Bundeskriminalamtes 2015 Fuß.

In Kärnten sind die Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz im Vergleich zum Vorjahr zwar zurückgegangen, mit 1.600 Anzeigen gab es dennoch mehr als in den vergangenen zehn Jahren. 75 Cannabis-Plantagen wurden ausgehoben. Bei diesen Tätern handelte es sich weitgehend um Inländer.

Ausländische Tätergruppen im Vormarsch

In Klagenfurt sind es vorwiegend nigerianische Tätergruppen, die mit Kokain und Cannabiskraut handeln, daneben fassen immer mehr afghanische Drogenhändler in den Kärntner Städten Fuß, die mit Heroin handeln und auch Gewalt einsetzen. Laut dem Suchtmittelbericht des Bundeskriminalamtes sei es beachtenswert, dass Tätergruppen aus dem Ausland gezielt nach Kärnten drängen würden, um hier einen Suchtgiftmarkt zu etablieren. Täter aus Ungarn und den Niederlanden bringen Amphetamine und Ecstasy ins Land.

Die Kriminalisten forderten am Donnerstagvormittag von der Politik strengere Gesetze. Herbert Rogl, der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Kärnten sagte, dass der Drogenmarkt in Klagenfurt fast zu 100 Prozent in der Hand von Asylwerbern sei. „Die verdienen sich durch den Suchtgifthandel ihren Lebensunterhalt. Wir beobachten sie ständig und verhaften sie auch immer wieder. Der Polizei und der Justiz sind aber die Hände gebunden, weil das Gesetz keine Möglichkeit schafft, diese Herren für längere Zeit aus dem Verkehr zu ziehen oder außer Landes zu bringen.“

„Einkaufsfahrten nach Slowenien“

Konsumenten aus dem Raum Villach, Klagenfurt und Südkärnten beschaffen sich das Heroin bei Einkaufsfahrten im nahen Slowenien. Als Schmuggelrouten werden die kleinen Grenzübergänge benützt. Ein großer Anreiz seien die niedrigen Preise, steht im Suchtmittelbericht. Ein massives Problem stellen laut Bundeskriminalamt die vielen psychoaktiven Substanzen dar, die im sogenannten Darknet im Internet bestellt werden können. Die Lieferung erfolgt per Post. Die Polizei tut sich schwer, in dieses Darknet zu gelangen, da es nur für bestimmte Personen zugänglich ist.

Heuer bereits zehn Drogentote

Immer wieder führen gerade diese Substanzen zu Notfällen oder sogar zum Tod. Zehn Todesopfer gab es in diesem Jahr bereits in Kärnten. Die Drogensituation werde sich laut BKA in Kärnten in absehbarer Zeit nicht ändern sondern eher noch verschlechtern. Das gelte für ganz Österreich. Suchtmittel und psychoaktive Substanzen seien über das Internet so risikolos wie noch nie zuvor zu bekommen. Das billige Heroin aus Slowenien sei ein Anreiz und auch der Konsum von Amphetaminen und Ecstasy werde zunehmen, so die Ermittler.

FPÖ: Härtere Strafen gegen Drogendealer

Die FPÖ forderte in einer Aussendung härtere Strafen gegen Drogendealer. Der freiheitliche Landesparteiobmann Gernot Darmann sagte, es gebe eine Zuammenhang mit der Zuwanderung von Asylwerbern. Hier müsse es auf Bundesebene eine Gesetzesänderung geben, damit Asylwerber, die als Drogendealer ausgeforscht werden, sofort abgeschoben werden könnten.

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