Große Schäden nach Unwettern

Die Unwetter der vergangenen Tage haben in Kärnten Schäden in der Höhe von mehreren hunderttausend Euro verursacht. Besonders betroffen war der Bezirk St. Veit. Betroffene Landwirte erhoffen sich Hilfe vom Land Kärnten.

Laut Landesalarm- und Warnzentrale gab es ingsamt 50 Feuerwehreinsätze in den Orten Straßburg, Passering, St. Georgen am Längsee, Althofen, Lavamünd, Weißenegg und in der Gemeinde Wolfsberg.

Tausende Haushalte im Görtschitz- und Metnitztal waren in der Nacht auf Montag zwischenzeitlich ohne Strom. Ein Großteil der Ausfälle konnte von den KELAG-Monteuren rasch behoben werden. Montagfrüh waren noch hundert Haushalte ohne Strom. Spätestens am Nachmittag sollen alle Haushalte wieder versorgt sein, sagte Robert Schmaranz, Leiter der Abteilung Gas und Strom.

Mehrere Menschen aus Seenot gerettet

Am Sonntagabend mussten auch die Wasserrettungen zu einigen Einsätzen ausrücken. Sowohl auf dem Ossiacher See, als auch auf dem Wörthersee gerieten Segler und Surfer im aufziehenden Gewitter in Seenot. Laut Wasserrettung bestand keine Lebensgefahr, alle Boote konnten ans Ufer geschleppt werden. Auf dem Klopeiner See musste die Wasserrettung zwei Kinder an das Ufer bringen, die zur Zeit des herannahenden Unwetters noch mit dem Schlauchboot auf dem Wasser waren.

Starkes Hagelunwetter im Gurktal

Bereits in der Nacht auf Sonntag sorgte ein schweres Hagelunwetter vor allem im Gurktal für Schäden. Es hagelte fast eine Dreiviertelstunde durchgehend, zum Teil lag der Hagel dann 40 Zentimeter hoch.

„Das war sehr erschreckend, was sich da abgespielt hat. Soetwas haben wir in Glödnitz und Umgebung noch nie erlebt. Die Wetterfront ist so schnell aufgekommen, dass man einfach nicht mehr aus dem Zelt hinausgehen konnte“, sagte Bürgermeister Hans Fugger, der sich - wie viele andere Glödnitzer - gerade bei einem Blasmusikertreffen in einem Festzelt befand, als das Unwetter über das Gurktal hereinbrach.

Hagelversicherung: 1,5 Millionen Euro Schaden

An Straßen, der Infrastruktur und in der Landwirtschaft dürften mehrere hunderttausend Euro Schaden entstanden sein. Besonders Mais, Wiesen und teilweise auch Straßen wurden zerstört - mehr dazu in Unwetter: Hunderttausende Euro Schaden (kaernten.ORF.at; 31.7.16). Die Hagelversicherung geht von einem Schaden in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus.

Am Montagvormittag beurteilten in diesem Gebiet Sachverständige der Wildbach- und Lawinenverbauung die Lage. Bürgermeister Hans Fugger aus Glödnitz sagte gegenüber dem ORF Kärnten, das genaue Ausmaß des Schadens sei noch nicht absehbar. Am Nachmittag werde eine grobe Schätzung vorliegen. Fugger schätzt, dass es in Glödnitz „auf einem kleinen Fleck“ zu einem hundertprozentigen Ernteausfall kommen werde: „Der Silomais ist komplett fertig, das Getreide ist komplett fertig, der zweite Schnitt fällt auch zu 100 Prozent aus. Es schaut sehr wüst aus.“

Zauchenwinkel: Höfe isoliert

Im Zauchwinkel waren durch Murenabgänge acht Höfe von der Außenwelt abgeschnitten, schilderte Konrad Salmina von der Feuerwehr Altenmarkt: „Das ganze Zauchenwinkler-Bachl trat über die Ufer. Der ganze Graben war überschwemmt und führte Hochwasser. Uns kamen schon die Heuballen entgegen. Es riss ein Auto unter einem Carport hervor, der Wagen wurde auf die andere Straßenseite geschwemmt. Im ersten Moment konnten wir garnicht in den Graben fahren. Wir mussten warten, bis das Hochwasser etwas zurückgeht.“

Man habe dann die Zufahrten zu den Häusern mit Baggern freigeschaufelt, Keller von Schlamm befreit. Auch die Stromversorgung wurde großteils wieder hergestellt. „Wo es nicht gegangen ist, wurden die Höfe mit Notstromaggregaten versorgt“, sagte der Bürgermeister.