Kärntner Polizist von Räuber angeschossen

Bei einem Überfall auf eine „Billa“-Filiale in Wien gab ein Räuber mehrere Schüsse auf alarmierte Polizisten ab. Ein Kärntner Polizist erlitt einen Kopfschuss. Er schwebt in Lebensgefahr. Der Täter wurde von Wega-Beamten erschossen.

Den Ermittlungen zufolge dürfte der mit einer Pistole mit Schalldämpfer bewaffnete Mann kurz vor Kassa-Schluss den Supermarkt in Wien-Penzing betreten haben. Als das Geschäft geschlossen wurde, ließ er sich in räuberischer Absicht bewusst einschließen, wobei es ihm gelang, sich vor den Angestellten verborgen zu halten.

Polizei Penzing

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Heimlich Alarm ausgelöst

Als diese den Verkaufsbereich verließen und in die Büro- bzw. Lagerräumlichkeiten wechselten, trat ihnen plötzlich der Täter gegenüber. Wie Polizeisprecher Paul Eidenberger mitteilte, dürfte er zumindest eine Angestellte gefesselt haben. Einem männlichen Angestellten gelang es allerdings, Alarm auszulösen. Kurze Zeit später waren insgesamt drei Funkstreifen zur Stelle.

Nachdem sich die Beamten Zutritt in die Filiale verschafft hatten, klopften sie an der verschlossenen Büro-Tür, wie Eidenberger darlegte. In dieser für ihn brenzligen Situation machte der 50-Jährige von seiner Schusswaffe Gebrauch. „Er hat ansatzlos auf die Kollegen geschossen“, sagte Eidenberger. Ein Projektil traf den jungen Beamten aus Kärnten im Kopf, ein weiterer Beamter wurde im Hüft- bzw. Oberschenkelbereich getroffen. Beide Polizisten sind junge Beamte, die noch in Ausbildung standen bzw. diese erst vor wenigen Wochen abgeschlossen hatten. Eine dritte Polizistin wurde infolge eines Sturzes ebenfalls verletzt, kam aber vergleichsweise glimpflich davon.

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Kärntner notoperiert, weiter in Lebensgefahr

Der lebensgefährlich verletzte Polizist aus Kärnten wurde mit einem Notarzthubschrauber ins AKH geflogen und notoperiert. Sonntagfrüh hieß es, er befinde sich nach wie vor in Lebensgefahr. Der zweite schwerverletzte Polizist wurde ebenfalls stationär behandelt, Lebensgefahr bestand für ihn aber keine.

Nachdem er sich den Weg freigeschossen hatte, versuchte der Räuber über ein Stiegenhaus zu flüchten. Er schaffte es auch, sich zunächst in dem Gebäudekomplex, in dem die „Billa“-Filiale untergebracht ist, zu verstecken. Mittlerweile war allerdings die WEGA zur Stelle, und Beamte der Sondereinheit spürten den 50-Jährigen schließlich auf.

Täter von WEGA-Beamten erschossen

Der Mann gab aber nicht klein bei. Wie Eidenberger berichtete, eröffnete er neuerlich das Feuer, das die WEGA-Polizisten erwiderten. Der 50-Jährige brach auf einem Vordach tödlich getroffen zusammen. Bei der zweiten Schießerei wurden keine Polizisten verletzt.

Auch die schwer geschockten Supermarkt-Angestellten blieben ersten Informationen zufolge körperlich unversehrt, mussten jedoch von einem Kriseninterventionsteam betreut werden. Ersten Informationen zufolge dürfte es sich beim Täter um kein unbeschriebenes Blatt handeln. Dem Mann werden zumindest zwei ähnliche Straftaten zugeschrieben.

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