Flughafen: Baustelle Marketing und Landebahn

Am Dienstag hat am Flughafen Klagenfurt die Sanierung der Landebahn begonnen, 13,2 Millionen werden investiert. 100.000 Fluggäste verlor der Flughafen in den letzten drei Jahren, langfristig sind neue Destinationen in Planung.

Nach mehr als 50 Jahren im Dauerbetrieb, wird ab der kommenden Woche mit den großflächigen Sanierungsarbeiten der Landebahn begonnen. Die Betonplatten werden durch eine Asphaltpiste ersetzt. Insgesamt werden bis zum Jahr 2019 an die 25 Mio. Euro in den Flughafen investiert, erklärte Flughafenchef Max Schintlmeister. Etwas mehr als die Hälfte dieser Summe wird von den Eigentümern Land Kärnten und Stadt Klagenfurt aufgebracht, den Rest steuert die Flughafen-Betriebsgesellschaft bei.

Flughafen Sanierung Spatenstich

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Fluglinien sollen ohne öffentliches Geld auskommen

Ein Minus von 100.000 Gästen musste in den letzten drei Jahren am Klagenfurter Flughafen verzeichnet werden. Seit dreieinhalb Jahren ist Flughafenchef Max Schintlmeister im Amt. Der Rückgang bei den Passagieren sei durch den Rückgang öffentlicher Förderungen bedingt, sagt er: „Es wurden viele öffentliche Mittel in die Hand genommen. Wenn diese auslaufen tendieren manche Fluggesellschaften dazu, wieder abzuwandern.“ Deswegen müsse es mit den Fluglinien von Anfang an realistische Verträge geben, die auch ohne öffentliche Gelder auskommen.

Diesen Wechsel zu schaffen, das dauere seine Zeit, „mit den Verbindungen nach Berlin und Hamburg verdienen wir aber schon“, so Schintlmeister. Düsseldorf, Bremen oder auch London sind weitere Destinationen, die der Flughafenchef anstrebt. Mit dem deutschen Partner Germanwings will man das Angebot ebenfalls ausweiten. Geplant ist, Hamburg öfter anzufliegen und jeden Tag nach Köln abzuheben.

Sperre des Flughafens ab September

Im September wird der Flughafen wegen der Sanierung für zwei bis drei Wochen zur Gänze gesperrt, in dieser Zeit wird auf der Baustelle 24 Stunden am Tag gearbeitet. In dieser Intensivphase werden etwa 65.000 Tonnen Asphalt verbaut. Die Start- und Landebahn ist 2,73 Kilometer lang und 60 Meter breit, saniert werden müssen 2,1 Kilometer.

Flughafen Sanierung Spatenstich

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Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, das Land bekenne sich zum Flughafen, denn in der globalisierten Welt sei Erreichbarkeit ein Schlüsselfaktor. Trotz der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen im Land habe sich die Regierungskoalition daher dazu entschlossen, gemeinsam mit der Stadt die Investition in die Erneuerung aufzubringen: „Wir müssen den Flughafen rasch wieder lufttüchtig machen.“ Der Flughafen muss bis Jahresende eine sanierte Piste vorweisen können, da er ansonsten ab dem kommenden Jahr keine Zulassung mehr für den Flugbetrieb erhalten würde.

Flughafen Sanierung Spatenstich

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Teilprivatisierung „mittelfristig“ geplant

Mittelfristig plant das Land eine Teilprivatisierung des Airports, diese soll ausgeschrieben werden. Ursprünglich wollte man auf die Ausschreibung verzichten und die Anteile an ein Konsortium rund um Hans-Peter Haselsteiner veräußern, der dafür zehn Mio. Euro zahlen sollte. Von dieser Idee ist man aber wieder abgekommen, die freihändige Vergabe schien angesichts der Turbulenzen rund um die Heta-Haftungen des Landes rechtlich doch zu riskant. Bis wann die Privatisierung umgesetzt wird, steht derzeit noch nicht fest.

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