Sonderausstellung zum 10-Tage-Krieg

Auf den Tag genau vor 25 Jahren, einen Tag nach der Unabhängigkeitserklärung, begann 1991 in Slowenien der Zehn-Tage-Krieg. In Erinnerung daran zeigt das Bunkermuseum am Wurzenpass ab Mittwoch eine Sonderausstellung.

Der Krieg zwischen der Jugoslawischen Volksarmee und den slowenischen Territorialverteidigern rückte 1991 bis an die österreichische Grenze heran. Es war das einzige Mal in der Zweiten Republik, dass das österreichische Bundesheer zur militärischen Landesverteidigung gerufen wurde. Dort, wo vor 25 Jahren bewaffnete Soldaten die Grenze unter Kontrolle hielten, wird der Zehn-Tage-Krieg sowohl von österreichischer als auch von jugoslawischer und slowenischer Seite beleuchtet. Neben Exponaten aus der Zeit gibt es Erklärungen und Analysen.

Bunkermuseum Ausstellung Zehn-Tage-Krieg

ORF/Peter Matha

Jugoslawische Grenzkasernen waren „nebenan“

Der Panzerabwehrbunker mit Kanone sei damals besetzt und mit Munition bestückt gewesen, weiß Andreas Scherer, der Leiter des Bunkermuseums. „In unmittelbarer Nähe gab es eine sogenannte Karaule, das waren Grenzkasernen der Jugoslawen, die als Stützpunkte dienten. Die österreichische Luftaufklärung fotografierte hinüber, es gibt bei uns ein tolles Foto der Karaule mit Soldaten und Fahrzeugen.“

Jung-Rekruten sicherten Grenze

Als in Grablach das Grenzhaus brannte, am Seebersattel und bei Lavamünd geschossen wurde, wurden Soldaten an die Grenze geschickt. Scherer: „Man hat Rekruten in der zwölften Ausbildungswoche aus Niederösterreich hergeschickt und am Kasernenhof eine Notbesatzung für den Panzerturm rekrutiert, der hier oben aufgestellt war.“

Die jetzige Ausstellung beleuchte den Zehn-Tage-Krieg von mehreren Seiten. Die Schautafeln sollen leicht verständlich sein. „Mitten hindurch läuft die fiktive Staatsgrenze. Auf der einen Seite die offizielle Ausstellung der Slowenen - was ist 1991 in Slowenien passiert. Dem stellen wir gegenüber, was in Österreich, in Kärnten und der Steiermark, und vor allem am Wurzenpass, los war.“

Bunkermuseum Ausstellung Zehn-Tage-Krieg

ORF/Peter Matha

Kommandant kam in Sonnenbrille und Halbschuhen

Schüsse müssten die österreichischen Soldaten bei der Sperrstellung am Wurzenpass nicht abgeben. Aber man war bereit für den Ernstfall. Wie es scheint, traf das aus heutiger Sicht allerdings nicht auf jeden zu. Andreas Scherer: „In Spittal mussten Soldaten, wenn sie von einem Gebäude innerhalb der Kaserne zum anderen gingen, Stahlhelme aufsetzen und hatten die Gasmaske und das Sturmgewehr dabei. Auf der anderen Seite hörte man von ranghohen Soldaten, die in Sonnenbrillen und Halbschuhen zur Grenze fuhren und Soldaten kontrolliert haben. Die Soldaten haben sich natürlich gefragt: Was soll das? Wir laufen mit scharfen Handgranaten herum und dann kommt der Kommandant in Halbschuhen daher.“

Bunkermuseum Ausstellung Zehn-Tage-Krieg

ORF/Peter Matha

Die Sonderausstellung im Bunkermuseum über den Krieg, der bis an die österreichische Grenze kam, ist ab Mittwoch geöffnet.

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